Durch die Enthüllungen der Panama Papers ist auch der isländische Ministerpräsident Sigmundur David Gunnlaugsson unter Druck geraten. Der Politiker
Durch die Enthüllungen der Panama Papers ist auch der isländische Ministerpräsident Sigmundur David Gunnlaugsson unter Druck geraten. Der Politiker soll im Jahr 2007 gemeinsam mit seiner späteren Frau Anteilseigner der Firma Wintris Inc. auf den Britischen Jungferninseln geworden sein und erklärte dazu in einem Interview des isländischen Fernsehens vom 11. März, das erst am vergangenen Sonntag ausgestrahlt wurde:
Es fühlt sich so an, als ob Sie mich beschuldigen wollen
“Ich bin jetzt etwas befremdet über diese Fragen. Es fühlt sich so an, als ob Sie mich beschuldigen wollen.”
Im Anschluss stand Gunnlaugsson auf und brach das Interview ab.
Auf die Britischen Jungferninseln sollen Millionen Dollar geflossen sein, die Gunnlaugssons Partnerin von ihrem Vater geerbt hatte. Ende 2009 soll Gunnlaugsson seine 50-Prozent-Anteile an der Briefkastenfirma für einen Dollar an seine Partnerin verkauft haben.
Iceland's Prime Minister hiding money in tax haven while banks fail. Nightmare on Gunnlaugsson Street: https://t.co/0kPAM2S3LF#panamapapers
— Nikolas Lempiäinen (@NLempiainen) April 3, 2016
Die Opposition fordert seinen Rücktritt und stellte einen Misstrauensantrag gegen Gunnlaugsson.
Iceland's PM faces no confidence vote in parliament after #PanamaPapers revelations https://t.co/kI3WFBT7vYpic.twitter.com/DCKaR0BcIc
— Bloomberg (@business) April 4, 2016
Katrín Jakobsdóttir ist seit Februar 2013 Vorsitzende der Links-Grünen-Bewegung und Oppositionsführerin:
“Menschen, die ich getroffen habe, sind sehr traurig und enttäuscht darüber, dass nach dem Bankenkollaps von 2008 noch nicht wieder Vertrauen in der Gesellschaft herrscht. Diese Ereignisse werden dabei sicher nicht helfen.”
Eine Online-Petition für den Rücktritt des isländischen Regierungschefs ist bislang rund 22.000 Mal unterzeichnet worden. Island hat rund 320.000 Einwohner.
Gunnlaugsson lehnte einen Rücktritt ab und erklärte, natürlich wünschte er sich, seiner Frau würde diese ausländische Firma nicht gehören.
Die Justiz ermittelt bislang nicht gegen den Ministerpräsidenten.