Warum Dscharablus für Türken und Kurden so wichtig ist

Warum Dscharablus für Türken und Kurden so wichtig ist
Von Euronews
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“Wir müssen das Problem lösen”, sagte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan, als er in der Hauptstadt Ankara die Ziele der Operation Schutzschild Euphrat…

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“Wir müssen das Problem lösen”, sagte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan, als er in der Hauptstadt Ankara die Ziele der Operation Schutzschild Euphrat erläuterte. Die in der Türkei verübten Anschläge seien der Auslöser des Einsatzes der türkischen Streitkräfte auf syrischem Boden, betonte er.

“An diesem Morgen hat unsere Armee eine Anti-Terror-Operation gegen Gruppen wie die IS-Miliz und die kurdische YPG begonnen, die eine Bedrohung für unser Land und unsere Sicherheitskräfte darstellen”, so Erdoğan.

An der Seite der türkischen Soldaten stehen Einheiten der sogenannten Freien Syrischen Armee, einem Zusammenschluss von Kämpfern, die zum syrischen Präsidenten Baschar al-Assad in Opposition stehen.

“Die Türkei versucht die Truppen der Freien Syrischen Armee zu unterstützen, um nach Möglichkeit das Gebiet in Dscharablus vor der YPG zu erobern. Darum geht es eigentlich”, meint Nurşin Ateşoğlu Güney vom Institut für Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen an der Technischen Universität Yildiz in Istanbul.

Die Türkei will ein Szenario wie in Manbidsch verhindern: Die Stadt in Nordsyrien gehörte zum Einflussgebiet der IS-Miliz, bis sie Anfang August von kurdischen und arabischen Milizen eingenommen wurde: Ein Erfolg für die Kurden, ein Dorn im Auge der Türken.

Der Blick auf die Karte zeigt die große strategische Bedeutung von Dscharablus und Umgebung – das ist Türken und Kurden bewusst.

Erdoğan empfing Mesud Barzani, den Verwaltungschef der Kurdengebiete im Nordirak, zu Gesprächen in Ankara. Man habe sich darauf geeinigt, wie man im Kampf gegen die IS-Miliz zusammenarbeiten könne, sagte Barzani der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge.

Erst kürzlich hat sich die Türkei auch mit dem Iran mehrfach ausgetauscht: Die Außenminister beider Länder sprachen dabei unter anderem über die Syrienfrage. Und mit Russland ist die Türkei ebenfalls auf Annäherungskurs gegangen – bei seinem Besuch in Sankt Petersburg betonten Erdoğan und Wladimir Putin die gemeinsamen Interessen. Der türkische Präsident sucht Partner und Verbündete.

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