Gabun: Bongo und Ping werfen sich gegenseitig Wahlfälschung vor

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Gabuns wiedergewählter Präsident Ali Bongo hat Forderungen nach einer Neuwahl zurückgewiesen.

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Gabuns wiedergewählter Präsident Ali Bongo hat Forderungen nach einer Neuwahl zurückgewiesen. Gleichzeitig beschuldigte er die Wahlbeobachter der EU, Unregelmäßigkeiten beim Ergebnis seines Gegenkandidaten Jean Ping nicht beachtet zu haben. Bongo sprach in einem Interview mit dem französischen Radiosender RTL von “massiver Wahlfälschung.” Umgekehrt wirft Ping wiederum Bongo Wahlfälschung vor. Sowohl die EU als auch die frühere Kolonialmacht Frankreich haben eine Neuauszählung der Stimmen angeregt und gefordert, die Wahlergebnisse offenzulegen. Bongo sagte, die Entscheidung über eine Neuauszählung liege nicht in seinen Händen sondern in der Zuständigkeit des Verfassungsgerichts. Außerdem warf Bongo den Wahlbeobachtern der EU Fehlverhalten vor.

EU-Wahlbeobachter hatten kritisiert, dass die Ergebnisse aus Bongos Heimatprovinz Haut-Ogooué eine unwahrscheinliche Wahlbeteiligung von 99,93 Prozent zeigten. In den übrigen acht Provinzen des zentralafrikanischen Landes lag die Beteiligung demnach bei rund 48 Prozent. Um verlorenes Vertrauen wiederherzustellen, sollten die Ergebnisse aller Wahllokale einzeln veröffentlicht werden, hatten die Wahlbeobachter am Montag gefordert.

INVITÉ RTL – Ali Bongo critique “les comportements” des observateurs de l'UE #RTLMatin > https://t.co/aBTsGTzfIqpic.twitter.com/4Ni4TqeMcD

— RTL France (RTLFrance) <a href="https://twitter.com/RTLFrance/status/773402320457625603">7. September 2016</a></blockquote> <script async src="//platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script> <br>Die knappe Wiederwahl Bongos - er war mit einem Vorsprung von rund 5000 Stimmen gewählt worden - hatte zu schweren Unruhen in der Hauptstadt Libreville geführt, bei denen sechs Menschen ums Leben kamen und unter anderem das Parlament angezündet wurde. Inzwischen hat sich die Lage beruhigt, obschon Jean Ping erneut zu Protesten aufgerufen hatte. Bei der konstituierenden Sitzung am Dienstag sagte Parlamentspräsident Richard Auguste Onouviet: "Die Gabuner stellen sich viele Fragen und haben große Sorgen. Aber nichts rechtfertigt es, Feuer an das Parlament zu legen." <br> <blockquote class="twitter-tweet" data-lang="de"><p lang="fr" dir="ltr">Élection <a href="https://twitter.com/hashtag/Gabon?src=hash">#Gabon</a> : "J. Ping a fait venir des spécialistes de cybercriminalité pour préparer une fraude massive" Ali <a href="https://twitter.com/hashtag/Bongo?src=hash">#Bongo</a> dans <a href="https://twitter.com/hashtag/RTLMatin?src=hash">#RTLMatin</a></p>&mdash; RTL France (RTLFrance) 7. September 2016

Bongos Familie regiert das ölreiche zentralafrikanische Land seit fast 50 Jahren. Nach offiziellen Angaben gewann er die Abstimmung vom 27. August mit einigen Tausend Stimmen Vorsprung. Der 57-Jährige hatte das Präsidentenamt 2009 von seinem Vater Omar Bongo übernommen, der das Land von 1967 bis zu seinem Tod 2009 regiert hatte. Ping (73) ist ein früherer Weggefährte von Omar Bongo. Er diente als Diplomat, Präsident der UN-Vollversammlung und Chef der Afrikanischen Union. Pressemitteilung der EU-Wahlbeobachter

Communiqué de presse: https://t.co/BKNTycTH3x#Gabon

— MOE UE Gabon 2016 (@moeuegabon) 6. September 2016

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