Schäuble und IWF-Chefin Lagarde: Klartext zu Banken und Niedrigzinsen

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Investitionen, Investitionen, Investitionen – danach verlangt es Weltbankchef Jim Yong Kim und IWF-Chefin Lagarde.

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Investitionen, Investitionen, Investitionen – danach verlangt es Weltbankchef Jim Yong Kim und IWF-Chefin Lagarde. Ärmere Länder würden unter mangelndem Wachstum der Reichen leiden,
so die beiden auf ihrer Herbsttagung. Durch die Mahnung “mehr nachhaltiges Wachstum” sollte sich vor allem Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble angesprochen fühlen, ab Dezember mit zuständig für die deutsche G 20 Präsidentschaft.

Der gab die Vorlage zurück.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble:

“Wenn der IWF selbst warnt vor den Folgen der extrem lockeren Geldpolitik, dann denke ich, es ist ein Zeichen der Hoffnung, dass wir das ernster nehmen, was die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (Bank for International Settlements, BIS) immer wieder gesagt hat, wieder und wieder. Die globale Schulden-Überhang ist zusammen mit einer ultra-lockeren Geldpolitik vielleicht eines der größten Risiken, das wir angehen müssen.”

Lagarde hatte der von Rendite-Problemen und einer drohenden Milliardenstrafe aus den USA bedrohten Deutschen Bank zu einer Anpassung ihres Geschäftsmodells und einem schnellen US-Vergleich geraten. Schäuble hält die Niedrigzinsen im Gefolge der ultra-lockeren Geldpolitik “auf die Dauer” für “schädlich”.

Und wies die IWF- Mahnungen an die europäischen Banken zurück.

Er nehme alles ernst, was der Fonds und IWF-Chefin Christine Lagarde sagen. Aber für Aufsicht, Regulierung und Restrukturierung europäischer Banken gebe es viele zuständige Institutionen, so Schäuble. Es sei nicht Sache der Weltbank oder
anderer internationaler Institutionen, Banken zu beaufsichtigen,
sagte Schäuble in Richtung des IWF.

DEUTSCHE G20-PRÄSIDENTSCHAFT

“Noch ist die Gefahr neuer Krisen nicht endgültig beseitigt”, sagte Schäuble nach einem Treffen der Ressort- und Notenbankchefs der führenden Industrie- und Schwellenländer in Washington. Daher wolle Deutschland für seine Anfang Dezember beginnende G20-Präsidentschaft als einen Schwerpunkt setzen, die Widerstandsfähigkeit der Volkswirtschaften gegen Krisen zu stärken. Zudem rangiere der weltweite Kampf gegen Steuerbetrug und -vermeidung ganz weit oben auf seiner Prioritätenliste.

su mit dpa, Reuters

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