Amnesty wirft Italien Misshandlung von Flüchtlingen und Migranten vor

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Von Euronews
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Die Organisation verweist auf Fälle von Gewaltanwendung und Folter, auch bei der Umsetzung von EU-Richtlinien.

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Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International erhebt in einem neuen Bericht Vorwürfe gegen die italienischen Behörden: Der Organisation zufolge kommt es in Aufnahmezentren mitunter zur schweren Misshandlungen von Flüchtlingen und Migranten.

Der Leiter des Einwanderungsbehörde im Innenministerium, Mario Morcone, wies den Bericht zurück. Dass die Polizei Gewalt gegen Flüchtlinge und Migranten anwende, sei nicht wahr. Er war selbst von Amnesty befragt worden.

Die Organisation stellt einen Zusammenhang mit dem Druck zur Erfüllung der EU-Richtlinien zur Registrierung her: Diese sehen unter anderem die Aufzeichnung von Fingerabdrücken zur zweifelsfreien Identifizierung vor. Laut Amnesty haben Mitarbeiter in den “Hotspot” genannten Aufnahmezentren Gewalt und gar Foltermethoden angewendet, etwa wenn sich Ankömmlinge weigerten zu kooperieren.

In einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht listet Amnesty die Ergebnisse aus Befragungen von rund 170 Flüchtlingen und Migranten auf. Darunter sind Aussagen über Schläge, Elektroschocks und sexueller Erniedrigung. Zudem wirft Amnesty den italienischen Behörden unerlaubte Abschiebungen von Migranten vor.

Italien steht als Land an der EU-Außengrenze auch personell stark unter Druck. Die Registrierung von Neuankömmlingen in Hotspots ist Teil der EU-Strategie zur Bewältigung der Flüchtlingskrise.

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