Falscher Angeklagter bei Prozess gegen Top-Menschenschmuggler?

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Von Christoph Debets
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In Palermo hat der Prozess gegen den ostafrikanischen Schlepperkönig Medhanie Yehdego Mered begonnen. Doch der Verteidiger beteuert, sein Mandant, sein Mandat sei gar nicht Mered.

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In Palermo hat am Dienstag der Prozess gegen den ostafrikanischen Schlepperkönig Medhanie Yehdego Mered begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft Mered vor, für bis zu 8000 Menschen pro Jahr die Fahrt in Booten über das Mittelmeer nach Europa organisiert zu haben. Doch der Verteidiger beteuert, sein Mandant, sein Mandat sei gar nicht Mered.

“Wir haben Zeugen und Dokumente, die belegen, dass der Mann, der vor Gericht steht nicht Mered Medhane Yehdego ist, sondern ein armer Junge namens Medhanie Tesfamariam Berhe, ein Flüchtling, der wie viele andere versucht hat, im Sudan seine Reise nach Europa zu beginnen”, erklärte Michele Calantropo.

#GoogleNews Menschenschmuggler aus Eritrea: Mered, der brave Reiseunternehmer – SPIEGEL ONLINE: SPIE… https://t.co/4Vg7I6MHwA#Eritrea

— Nakfa News Agency (@NakfaNews) 20. Juni 2016

Der jetzt vor Gericht stehende Mann, war im Juni vom Sudan an Italien ausgeliefert worden. Die italienische Polizei und der britische Geheimdienst waren Mered Medhane Yehdego über abgehörte Telefongespräche auf die Spur gekommen. Beobachter vermuten, dass er sich nach seiner Verhaftung freigekauft hat und die sudanesischen Behörden einen ähnlich aussehenden Mann mit gleich-klingendem Namen den italienischen Behörden übergaben.

Das Verfahren wurde wegen eines Befangenheitsantrages auf den 28. November vertagt.

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