Südfrankreich: Milde Strafe für Olivenbauern wegen Beihilfe zur illegalen Einreise

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Von Euronews
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Ein Gericht im französischen Nizza hat einen Olivenbauern wegen Beihilfe zur illegalen Einreise zu einer Geldstrafe von 3000 Euro auf Bewährung verurteilt.

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Ein Gericht im französischen Nizza hat einen Olivenbauern wegen Beihilfe zur illegalen Einreise zu einer Geldstrafe von 3000 Euro auf Bewährung verurteilt.

Die Richter verhängten damit eine vergleichsweise milde Strafe gegen den 37-jährigen Cédric Herrou, der mehrfach Flüchtlinge und Migranten von Italien nach Frankreich gebracht hatte, daraus aber keinen persönlichen Vorteil zog. Die Staatsanwaltschaft hatte acht Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung gefordert.

Herrous Fall ist in Frankreich stark umstritten: Kritiker, darunter auch bekannte Regionalpolitiker, werfen ihm falsche Großzügigkeit vor und vergleichen sein Handeln mit dem eines organisierten Schleuserrings.

Herrou bezeichnet sein Handeln als politische Aktion und will weitermachen: “Weder die Drohungen eines Prefekten noch die Beleidigungen durch ein oder zwei Politiker werden uns stoppen. Wir machen weiter, weil es notwendig ist, weiterzumachen”, sagte Herrou nach der Urteilsverkündung.

Er wirft den Behörden unter anderem vor, auch allein reisende Minderjährige zurück nach Italien zu schicken und damit regelmäßig geltende Vorschriften zu missachten. Den Prozess, der in ganz Frankreich verfolgt wurde, bezeichnet er als nützlich, um auf die Situation und Missstände in der Region aufmerksam zu machen.

Zur Anklage kam es erst, als Herrou in der Presse freimütig Auskunft gab, bis dahin hatten die lokalen Behörden sein Handeln ignoriert. Medien nennen ihn nun den “Robin Hood der Migranten.”

In seiner bergigen Heimatregion an der Grenze zu Italien steht Herrou inzwischen stellvertretend für eine Schar von Unterstützern und Mithelfern. Hier hatte er zunächst begonnen, einzelnen Hilfsbedürftigen umsonst einen trockenen Schlafplatz anzubieten. Später errichtete er ein provisorisches Aufnahmelager in der Nähe und begann, Flüchtlingen beim Grenzübertritt zu helfen.

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