Amsterdam: Wilders vergleicht Koran mit "Mein Kampf"

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Von Euronews
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10 Tage vor der Parlamentswahl zog Rechtspopulist Wilders erneut eine Verbannung des Koran in Betracht. Seine Partei steckt im Umfragetief.

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Eineinhalb Wochen vor der Parlamentswahl in den Niederlanden ist die Partei für die Freiheit des Rechtspopulisten Geert Wilders in Umfragen hinter die regierende rechtsliberale Volkspartei für Freiheit und Demokratie – VVD – gerutscht. In Umfragen ist die VVD mit rund 16 Prozent zur Zeit stärkste Kraft. Dahinter folgt die Wilders-Partei. Alle etablierten Parteien schließen eine Zusammenarbeit mit Wilders aus.

Bei einem Wahlkampftermin in der Redaktion der auflagenstärksten niederländischen Zeitung De Telegraaf in Amsterdam zog Wilders erneut eine Verbannung des Koran in Betracht. Wilders will die Migration vor allem aus muslimischen Ländern stoppen und die Grenzen auch für Flüchtlinge schließen. Kriminelle mit einer doppelten Staatsangehörigkeit sollen die niederländische Nationalität verlieren und ausgewiesen werden.

Im euronews-Interview sagte Wilders in Amsterdam:“Ich möchte den Koran eigentlich gar nicht hier sehen, zumal wir in Holland auch schon Mein Kampf gesetzlich verboten haben. Das hätte eine teilweise starke Symbolkraft, aber auch einen großen Effekt. Wenn eine Nation eine restriktivere Immigrationspolitik verfolgt als eine andere, dann entscheiden sich die meisten Migranten für das Land mit der sanfteren Einwanderungspolitik.”

Im Hinblick auf die Wahlen und die rechtspopulistische Politik von Wilders organisierte die Muslimische Gemeinde der Niederlande ein Solidaritätstreffen. Konfessionsübergreifend wollten die Veranstalter nach eigenen Angaben ein Zeichen gegen das Klima des Hasses in den Niederlanden setzen.

Unter den Teilnehmern war auch der emeritierte Professor Rudi Kunzel:“Die erste Krise des Kapitalismus gab es im Jahr 2008, und danach hat sich der Arbeitsmarkt nicht wieder erholt. Die Menschen sind zurecht verärgert, aber fälschlicherweise richtet sich ihr Zorn gegen Minderheiten.”

Wilders lehnte als einziger Spitzenkandidat die Teilnahme an einer Live-TV-Debatte von acht Parteien an diesem Sonntagabend ab.

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