Tunnel in Mossul: IS plünderte assyrischen Königspalast

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Von Christoph Debets
Tunnel in Mossul: IS plünderte assyrischen Königspalast

Unter der Ruine der von den IS-Dschihadisten zerstörten Moschee des Propheten Jona in Mosul haben die irakischen Behörden ein Tunnelsystem entdeckt. Jetzt durften erstmals Kamerateams in die Tunnel, die nach Angaben von Archäologen dazu dienten, den sich unter der Moschee befindlichen Palast des assyrischen Königs Asarhaddon zu plündern.

“Sie sehen, die Grabungen waren umfangreich und beinhalteten ein befestigtes Tunnelnetz, bei dem ein Tunnel zu einem anderen führt, mit der Absicht, die größtmögliche Fläche auszugraben, um Kunstwerke zu finden und zu rauben”, erklärt Musab Mohammed Jassim von der Altertümerverwaltung von Ninive.

Die Dschihadisten gaben sich Mühe die Statuen und Artefakte nicht zu zerstören. Sie finanzierten ihre Kalifat auch durch den Verkauf von Antiquitäten, während sie gleichzeitig öffentlich antike Kulturgüter als “unislamisch“zerstörten.





Zu sehen sind in dem Tunnelsystem unter anderem zwei geflügelte Stiere, wie sie aus anderen assyrischen Stätten als Torwächter-Figuren, sogenannte Lamassu, bekannt sind.

Die IS-Dshihdisten sprengten die Moschee des Propheten Jona, eine in eine Moschee umgewidmete antike nestorianische Kirche, im Juli 2014. Nach der Rückeroberung Ostmossuls im Januar, entdeckten Regierungstruppen das Tunnelsystem.