Newsletter Newsletters Events Veranstaltungen Podcasts Videos Africanews
Loader
Finden Sie uns
Werbung

"Vor Überraschungen nicht gefeit": Israels Ministerpräsident lässt Treffen mit deutschem Außenminister platzen

"Vor Überraschungen nicht gefeit": Israels Ministerpräsident lässt Treffen mit deutschem Außenminister platzen
Copyright 
Von Euronews
Zuerst veröffentlicht am
Diesen Artikel teilen Kommentare
Diesen Artikel teilen Close Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopieren Copy to clipboard Copied

Deutschland hat in der Vergangenheit Israel dafür kritisiert, dass weiterhin israelische Siedler im Westjordanland bauen. Jetzt hat das Thema zum Eklat geführt.

WERBUNG

Die israelische Siedlungspolitik in den Palästinensergebieten ruft immer wieder diplomatische Verstimmungen hervor. Auch Deutschland hat in der Vergangenheit Israel dafür kritisiert, dass weiterhin israelische Siedler auf palästinensischem Gebiet ihre Häuser errichten dürfen. Jetzt hat das Thema zum Eklat geführt: Weil sich Deutschlands Außenminister Sigmar Gabriel bei einem Israelbesuch mit Regierungskritikern getroffen hat, ließ Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ein Treffen mit Gabriel platzen.

“Ich hebe Israels außenpolitische Beziehungen auf ein nie dagewesenes Niveau”, so Netanjahu, “aber ich tue das durch eine stolze, nationalistische Politik und nicht dadurch, dass wir uns unterwürfig zeigen. Unsere Beziehungen mit Deutschland sind stark und wichtig, und das werden sie auch bleiben.”

Noch im Vorfeld, als sich die Absage des Treffens bereits ankündigte, hatte Gabriel Netanjahu scharf kritisiert. Später gab er sich etwas versöhnlicher:

“Ich bedaure das sehr, aber jetzt will ich auch offen sagen, dass ich denke, dass wir jetzt hier nicht zum Spielball der Innenpolitik Israels werden dürfen. Es wird eine nächste Gelegenheit geben, sich irgendwo zu treffen. Ich halte das jetzt auch nicht für eine Katastrophe. Und wenn man hier her kommt, muss man wissen, dass man vor Überraschungen nicht gefeit ist.”

Gabriel hatte unter anderem Vertreter der Organisation Breaking the Silence getroffen. Deren Mitglieder, ehemalige israelische Soldaten, berichten in der Öffentlichkeit unter anderem bei Führungen israelkritisch aus ihrer Dienstzeit und über den Umgang mit den Palästinensern.

Netanyahu ließ mitteilen, er treffe sich nicht mit ausländischen Besuchern, die auf diplomatischen Reisen Gruppen treffen, die israelische Soldaten als Kriegsverbrecher bezeichneten.

Keine Abfuhr bekam Gabriel dagegen von Israels Staatspräsident Reuven Rivlin. Der gab Netanyahu dennoch Rückendeckung: Israel sei Kritik gewöhnt, aber die müsse auf dem Boden der Tatsachen bleiben: “Unsere Armee”, so Rivlin, “ist die moralischste Armee der Welt.”

Zu den Barrierefreiheitskürzeln springen
Diesen Artikel teilen Kommentare

Zum selben Thema

Russische Spionage-Drohnen über Deutschland: Kommt die Gefahr von der Schattenflotte?

Russische Spionage-Drohnen über Deutschland: Bundeswehr darf sie nicht abschießen

Drei Viertel der Deutschen zweifeln an Handlungsfähigkeit des Staates