China mitten in der Trendwende zum Elektroauto

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Von Euronews
China mitten in der Trendwende zum Elektroauto

China möchte das Tempo bei Elektrofahrzeugen weiter forcieren und arbeitet offenbar an dem Plan, Fahrzeuge, die fossile Brennstoffe benötigen, komplett von chinesischen Straßen zu verbannen.

Xin Guobin, stellvertretender Minister für Industrie und Informationstechnologie:

“Einige Länder haben Zeitpläne ausgearbeitet, um die Produktion von konventionellen Fahrzeugen zu stoppen. Aktuell erforscht auch das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie mit einigen zuständigen Behörden, wie man für China einen Zeitplan ausarbeiten könnte. Dieser Schritt wird sicherlich tiefgreifende Veränderungen für Autoindustrie und Umwelt in China bringen.”

Im vergangenen Jahr wurden in China mehr als 28 Millionen Elektrofahrzeuge verkauft – ein Plus von 13,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr und nahezu ein Drittel der weltweiten Produktion an E-Autos – ein beispielloser Schub für Umwelt und Technologie.


Auf deutschen Straßen sind insgesamt nur einige Zehntausend Elektrofahrzeuge unterwegs.
Für die deutschen Autohersteller – wenige Tage vor Beginn der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt (14. bis 24. September) – ein Dilemma: Auf dem Heimatmarkt reden alle vom Elektroauto – aber kaum einer kauft eines. Privatkunden würden den Kauf eines neuen Autos zurückstellen, weil sie nicht wüssten, was aus dem Diesel wird, so Jürgen Pieper, Autoexperte beim Bankhaus Metzler, Frankfurt.


Und laut Experten vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Köln, und vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) verunsichert auch die lückenhafte Infrastruktur: Sollten 2020 tatsächlich eine Million Fahrzeuge mit Batterie-Antrieb auf deutschen Straßen rollen, müsse die Zahl der Stromtankstellen rund fünf Mal so hoch sein wie heute. 35.000 öffentliche und sogenannte halböffentliche Ladepunkte, etwa beim Einkaufen, würden gebraucht. Zusätzlich seien bis zu 4.000 Schnellladesäulen für den Alltagsverkehr empfehlenswert – davon gibt es derzeit nur knapp 300.

su mit dpa, Reuters