"Wir sind nicht Moskaus Trojaner": Serbien optimistisch über EU-Beitritt

Die Regierungschefin Serbiens, Ana Brnabic, geht davon aus, dass ihr Land noch im Laufe dieses Jahres weitere Kapitel in den Beitrittsverhandlungen mit der EU wird eröffnen können.
Zugleich räumte sie ein, dass die Kosovo-Frage – Belgrad hat die ehemalige Provinz nach wie vor nicht anerkannt – eines der größten Hindernisse darstellt.
Im Anschluss an Gespräche mit führenden EU-Vertretern in Brüssel erklärte sie gegenüber Euronews: “Das ist ein sehr heikles Thema. Was uns sehr wichtig ist, ist dass die EU-Kommission ihre Neutralität gegenüber Kosovo und dem Metohija-Becken beibehält und weiter vermittelt. Denn das ist eine Grundvorraussetzung nicht nur für den Dialog zwischen Belgrad und Pristina, sondern auch für unsere europäische Integration”
Wenig überraschenderweise hatten serbische Kommentatoren Vergleiche zwsichen Kosovo und Katalonien gezogen, und dem Westen Doppelmoral vorgeworfen. Nicht so Brnabic.
“Wir stimmen vollkommen mit dem überein, was die Kommission über Spanien und die spanische Verfassung gesagt hat, über die Beachtung internationalen Rechts und der Souveränität des spanischen Königreiches.”
Sorgen bereitet westlichen Beobachtern immer wieder der Einfluss Moskaus auf dem Balkan im Allgemeinen und die Nähe Serbiens zu Russland im Besonderen.
Dazu erklärte die Ministerpräsidentin: “Wir sind nicht das trojanische Pferd Russlands in der EU. Russland ist ein wichtiger Handelspartner und unser Freund, aber das beeinträchtigt unsere Strategie der europäsichen Integration in keiner Weise.”
Die EU-Kommission will im Februar ihren nächsten Fortschrittsbericht zu Serbien vorlegen.