Eine Nacht im Gefängnis für Carme Forcadell, die Präsidentin des aufgelösten katalanischen Parlaments: Für eine Freilassung legte der Oberste Gerichtshof Spaniens eine Kaution von 150.000 Euro fest.
Das Gericht hatte Forcadell vorgeladen, weil sie an den Abspaltungsbestrebungen Kataloniens beteiligt war. Vor allem ging es um die Unabhängigkeitserklärung, die das Regionalparlament vor zwei Wochen billigte.
Außer Forcadell wurden fünf Abgeordnete vernommen. Für vier von ihnen wurde eine Kaution von 25.000 Euro festgelegt, der fünfte kam ohne Kaution frei.
Allen Politikern werden Rebellion, Aufruhr und Veruntreuung öffentlicher Gelder vorgeworfen. Allein auf Rebellion stehen in Spanien bis zu dreißig Jahre Haft.
Forcadell hatte am Morgen zwei Stunden lang ausgesagt und die Fragen der Staatsanwaltschaft beantwortet, berichtete die spanische Zeitung “El Mundo”.
Dabei habe sie betont, der Unabhängigkeitsbeschluss des Regionalparlaments von Ende Oktober habe lediglich “symbolischen“ Charakter gehabt.
Nach dem Unabhängigkeitsbeschluss entmachtete die spanische Zentralregierung die katalanische Führung und übernahm die Kontrolle über die Region. Am 21. Dezember wird das dortige Parlament neu gewählt.