Verschollenes argentinisches U-Boot: Untersuchung eingeleitet

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Von Euronews
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Es gibt kaum noch Hoffnung für die 44-köpfige Besatzung.

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Argentiniens Staatschef Mauricio Macri lässt das Verschwinden des seit mehr als einer Woche verschollenen U-Boots “ARA San Juan” untersuchen. Man müsse erst herausfinden, was geschehen sei und weshalb, bevor Verantwortliche dafür gesucht würden, sagte er in seiner ersten öffentlichen Erklärung:

“Eine seriöse und gründliche Untersuchung muss herausfinden, weshalb es auf einem U-Boot in der Mitte seiner Lebensdauer und in perfektem technischem Zustand anscheinend eine Explosion gegeben hat”, sagt der argentinische Präsident Mauricio Macri.

Vermisstes U-Boot: Neuer möglicher Hinweis https://t.co/cvUUlGpkO2pic.twitter.com/2LKyZ2sL3F

— euronews Deutsch (@euronewsde) 23. November 2017

Bei der letzten Funkverbindung hatte der Kapitän eine Panne der Batterien gemeldet. Nach aktuellem Ermittlungsstand könnte es an Bord des diesel-elektrisch angetriebenen U-Boots zu einer Explosion gekommen sein. Die internationale Suche im Südatlantik werde fortgeführt, sagte der Präsident nach einem Treffen in der Marine-Kommandantur mit den Verantwortlichen der Rettungsaktion. Die Angehörigen der 44-köpfigen Besatzung werfen der Marine vor, sie so lange im Unklaren gelassen zu haben.

“Ich hoffe, dass wir es finden und erfahren, was passiert ist. Wenn wir weiterhin nichts herausfinden, werden wir niemals die Wahrheit erfahren. Denn hier, wie an vielen Orten der Welt, kümmern sich die Politiker – wie ich bereits sagte und nochmals wiederhole – nur um sich selbst”, sagt Luis Tagliapietra, Vater des U-Boot-Besatzungsmitgliedes Alejandro Damian Tagliapietra.

Suche nach dem verschollenen U-Boot

Sechs Schiffe und drei Flugzeuge mit speziellen Suchgeräten sind in einem Gebiet mit einem Durchmesser von etwa 125 Kilometern im Südatlantik im Sucheinsatz. Mit jeder Stunde schwindet die Hoffnung auf Rettung.

Ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug und ein Mini-U-Boot der US-Navy sollen den Meeresgrund bis auf eine Tiefe von 600 Metern auskundschaften. Zahlreiche weitere Schiffe und Flugzeuge aus 13 Ländern nehmen an der Suchaktion teil.

Nach Meinung von Experten ist das ungewöhnliche akustische Signal, das während der Suche nach dem vermissten U-Boot aufgezeichnet wurde, nicht zwingend das Geräusch einer Explosion. Eine andere Erklärung für das nach einem Marinesprecher “anormale, kurze, gewaltige” Geräusch wäre, dass das U-Boot zu tief getaucht und unter Wasser gebrochen ist.

Laut Angaben eines Marinesprechers habe sich die “ARA San Juan” auf einer Überwachungsmission am Außenrand der Wirtschaftszone Argentiniens befunden. Es sei eine Routinefahrt gewesen, bei der nach Schiffen gesucht wurde, die illegal in argentinischen Gewässern fischten.

Die Außengrenze der Wirtschaftszone verläuft entlang dem Kontinentalsockel, bei dem die Meerestiefe von 200 auf bis zu 3000 Meter fällt. Die Chancen, das U-Boot zu entdecken und zu bergen, hängen damit zusammen, ob es auf der flacheren Kontinentalschelf oder jenseits des Unterseehangs in großer Tiefe auf Grund liegt.

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