Chris Froome droht Dopingsperre

Chris Froome soll gedopt haben.
Chris Froome soll gedopt haben. Copyright Reuters
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Von euronews.net redaction euronews.net mit dpa, Reuters
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Dem Tour-de-France-Champion Chris Froome droht die Doping-Sperre. Bei der Vuelta im Sommer wurden bei ihm erhöhte Werte eines Asthma-Mittels festgestellt.

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Wie geht es nun weiter für Chris Froome Der britische Radprofi steht im Verdacht, gedopt zu haben. Wie der Radsport-Weltverband UCI mitteilte, wurde bei Froome während der Vuelta im Sommer ein erhöhter Wert des Asthma-Mittels Salbutamol festgestellt.

Nun droht Froome, der sowohl die Vuelta als auch die Tour de France dieses Jahr gewonnen hat, die Sperre.

"Ich habe bekanntermaßen Asthma"

Über seinen Rennstall Sky teilte Froome mit, er habe bekanntermaßen Asthma. Dieses sei während der Vuelta schlimmer geworden.

Er habe auf Anraten des Teamarztes die Salbutamol-Dosis erhöht. Wie immer habe er genau darauf geachtet, die erlaubte Menge nicht zu überschreiten.

Am Tag vor der positiven Kontrolle hatte Froome auf einer schweren Bergetappe auf den Los Machucos 1:46 Sekunden auf den Tagessieger und nicht viel weniger auf seine direkten Konkurrenten Vincenzo Nibali und Alberto Contador verloren.

Froome und sein Team hätten sich laut dem Doping-geständigen Ex-Profi Michael Rasmussen wohl deshalb für "eine kleine Extra-Dosis Salbutamol" entschieden. Das twitterte der Däne, der 2007 wegen Doping-Verdachts im Gelben Trikot aus der Tour genommen worden war.

Experten rechnen mit Sperre

Laut Sky wies Froome das Doppelte des von der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA zugelassenen Grenzwerts von 1000 Nanogramm pro Milliliter auf. Bisher wurde er nicht suspendiert, muss sich aber noch offiziell erklären.

Viele Experten rechnen aber mit einer Sperre und womöglich der Aberkennung seines Vuelta-Sieges. Der Anti-Doping-Experte Fritz Sörgel sagte der dpa, "er hatte einen doppelt so hohen Wert wie gestattet - natürlich müsste er gesperrt werden."

Der Sportrechtler Michael Lehner hält eine Sperre von bis zu einem Jahr für möglich. "Um Froome ranken sich ja schon länger Doping-Gerüchte. Die Einschätzung dieses speziellen Falles ist allerdings schwer. Aber der Weltverband wird ihn wohl anklagen müssen", soder Heidelberger Jurist.

Das würde Froomes Teilnahme am Giro d'Italia und der Tour de France im kommenden Jahr gefährden.

Weitere Quellen • UCI, Sky

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