USA: Tausende Schüler demonstrieren für schärfere Waffengesetze

USA: Tausende Schüler demonstrieren für schärfere Waffengesetze
Von euronews.net redaction euronews.net mit dpa, Reuters, AP
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In den USA haben Tausende Schüler für ein schärferes Waffenrecht demonstriert. Grund ist das Massaker an einer Schule in Florida, bei dem vor einer Woche 17 Menschen getötet wurden.

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In den USA haben Tausende Schüler für ein schärferes Waffenrecht demonstriert. Grund ist das Massaker an einer Schule in Florida, bei dem vor einer Woche 17 Menschen getötet wurden. In Tallahassee, der Hauptstadt Floridas, versammelten sich jetzt unter anderem Überlebende des Massakers vor dem Regierungssitz des Bundesstaats, und auch an anderen Orten in den USA gab es Proteste und Schülerstreiks.

Unter anderem in Washington. Dort zogen Hunderte Schüler zum Weißen Haus. US-Präsident Donald Trump wollte sich mit Schülern und Lehrern treffen. Es gibt Berichte, dass Trump offen für leichte Gesetzes-Verschärfungen ist, etwa eine Anhebung der Altersgrenze für den Waffenkauf oder eine strengere Überprüfung.

Bislang hat er lediglich das Justizministerium zu einem Verbot von Schnellfeuerkolben aufgefordert. Mit ihnen können halbautomatische Waffen so schnell schießen wie Maschinengewehre. Einen solchen "Bump Stock" genannten Plastikaufsatz hatte im Oktober 2017 auch der Attentäter von Las Vegas benutzt. Er tötete 58 Menschen und sich selbst.

Eine Demonstrantin sagte: "Ich habe Angst davor, dass es eine weitere Schießerei an einer Schule geben wird und ich habe Angst, dass meine Familie dann die Nachricht erhält, dass ich es nicht geschafft habe. Und es macht mich wütend, dass es so weit gekommen ist."

Ein Schüler meinte: "Man erwartet es nicht, und dann passiert es doch. Wir haben bitter realisiert, dass es jedem von uns passieren kann. Deshalb sind wir wütend und deshalb wollen wir, dass etwas getan wird."

Für den 24. März ist in Washington erneut eine Großdemo geplant. Die Organisatoren sprechen von einem nationalen "Marsch für unser Leben." Für die Kundgebung gibt es bereits prominente Unterstützer, etwa George Clooney oder Oprah Winfrey.

Am Mittwoch vor einer Woche hatte der 19-jährige Nikolas Cruz an der Marjory Stoneman Douglas High School mit einer halbautomatischen Waffe 14 Schüler und 3 Erwachsene getötet. Seither hat die Debatte über ein schärferes Waffenrecht vor allem durch das Engagement von Parkland-Überlebenden mächtig Fahrt aufgenommen.

Einer aktuellen Umfrage zufolge sprechen sich inzwischen zwei Drittel der US-amerikanischen Wähler für eine Verschärfung der Gesetze aus. Laut einer repräsentativen landesweiten Befragung der Quinnipiac-Universität sind 66 Prozent für strengere Gesetze.

Das ist der höchste Zustimmungswert, seitdem die Quinnipiac-Universität im Jahr 2012 zum ersten Mal danach fragte. Knapp ein Drittel ist demnach derzeit noch gegen eine Verschärfung (31 Prozent).

Das Repräsentantenhaus von Florida erteilte einem strengeren Waffenrecht am Dienstag dagegen eine klare Absage. Es ging um ein Gesetz, das ein Verbot bestimmter halbautomatischer Gewehre - etwa des bei dem Massaker verwendeten Typs AR-15 - und großer Magazine eingeleitet hätte. Vor den Augen mehrerer überlebender Schüler lehnten die Abgeordneten der republikanisch dominierten Kammer den Entwurf deutlich ab.

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