EU will US-Zölle auf Stahl nicht hinnehmen

Der Welt droht ein neuer Handelskrieg. US-Präsident Donald Trump reagierte unbeeindruckt auf die Drohungen der großen Wirtschaftsmächte angesichts der geplanten Strafzölle auf Stahlimporte in den USA. Durch die umstrittene Maßnahme will Trump die schwächelnde heimische Industrie schützen.
Wenn ein Land viele Milliarden Dollar im Handel mit praktisch jedem Land verliere, mit dem es Geschäfte mache, dann seien Handelskriege gut - und einfach zu gewinnen. Beispiel. Wenn man ein 100-Milliarden-Dollar-Defizit mit einem Land habe und sie das ausnutzten, handele man nicht mehr - und mache einen Riesen-Gewinn, schrieb Trump in einem Tweet.
Größte Stahllieferanten der USA sind Kanada, Brasilien und Südkorea. Neben ihnen kündigte auch die Europäische Union Gegenmaßnahmen an.
Der Sprecher der EU-Kommission Alexander Winterstein forderte, "Protektionismus darf keine Antwort sein auf die Probleme im Stahlsektor. Statt eine Lösung zu bieten, werden die Strafzölle alles nur verschlimmern. Beim Thema Sicherheit ist die EU seit Jahrzehnten ein enger Partner der USA. Wir werden nicht untätig rumsitzen, während unsere Industrie durch unfaire Maßnahmen getroffen wird, die Tausende Arbeitsplätze in der EU gefährden. Die EU wird geschlossen handeln, um unsere Interessen zu verteidigen."
Maßnahmen könnten schon am Mittwoch beschlossen werden. EU-Experten arbeiten seit Monaten an einer Liste mit US-Produkten, die im Gegenzug mit Zöllen belegt werden können.