Türkei fordert Auslieferung von Ex-PYD-Chef Salih Muslim

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Von Euronews mit dpa, Reuters
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Die Türkei hat von Deutschland die vorübergehende Festnahme und Auslieferung des ehemaligen Chefs der syrischen Kurdenpartei PYD, Salih Muslim, gefordert.

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Die Türkei hat von Deutschland die Festnahme und Auslieferung des ehemaligen Chefs der syrischen Kurdenpartei PYD, Salih Muslim, gefordert. Er hatte sich am Samstag in Berlin an einer Veranstaltung gegen die türkische Militäroffensive im Nordwesten Syriens beteiligt.

Saleh Muslim war der Chef der Kurdenpartei PYD, die als syrischer Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK gilt. Für Ankara ist die PYD und ihr bewaffneter Arm, die YPG, genauso wie die PKK, eine terroristische Organisation. Muslim wird vorgworfen, an zwei Bombenanschlägen mit Dutzenden Toten in Ankara beteiligt gewesen zu sein.

Der 67-Jährige hat alle Anschuldigen gegen ihn von sich gewiesen. Er erklärte, in der EU bleiben - und mit den europäischen Behörden kooperieren zu wollen.

Muslim war in der vergangenen Woche nach einem türkischen Fahndungsgesuch über Interpol in der tschechischen Republik in Gewahrsam genommen worden. Muslim wurde unter der Auflage freigelassen, die Europäische Union nicht zu verlassen. Über eine Auslieferung haben die zuständigen Gerichte noch nicht entschieden.

Die kurdische Minderheit in der Türkei dominiert vor allem im Südosten des Landes. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Regierungskräften und der Bevölkerung. Auch in den Nachbarstaaten Syrien, Iran und Irak leben Kurden.

Vor sechs Wochen hat die Türkei mit einer Militäroperation im Norden Syriens begonnen. Dort bekämpfen sie die kurdischen YPG-Kämpfer, die von den USA im Kampf gegen die IS-Miliz unterstützt werden.

Seit dem gescheiteterten Militärputsch in der Türkei haben sich die Beziehungen zwischen Europa und der Türkei verschlechtert. Die türkische Regierung macht dafür Anhänger der Gülen-Bewegung verantwortlich. Im Zusammenhang mit dem Putsch sind mehr als 50.000 Menschen festgenommen worden, mehr 150.000 Personen wurden entlassen oder vom Dienst suspendiert.

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