Fall Sarkozy: Gaddafi-Sohn hat "neue, solide Beweise"

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Von Euronews  mit dpa
Fall Sarkozy: Gaddafi-Sohn hat "neue, solide Beweise"
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Der zweitälteste Sohn von Libyens ehemaligem Machthaber Muammar Al-Gaddafi könnte bei den Korruptionsermittlungen gegen den französischen Altpräsidenten Nicolas Sarkozy eine wichtige Rolle spielen.

Der Africanews-Korrespondent in Libyen erhielt von Saif al-Islam al-Gaddafi nach der Ingewahrsamnahme von Sarkozy in Paris Whats-app-Nachrichten.

Bereits 2011 hatte Saif al-Islam al-Gaddafi in einem Exklusiv-Interview mit Euronews die Rückzahlung einer Millionensumme für die Finanzierung von Sarkozys Wahlkampf gefordert.

Über Whats-app ließ er nun verlauten, er verfüge über weitere, tragfähige Beweise gegen Sarkozy. Desweiteren sei er selbst Zeuge der Lieferung der ersten Teilzahlung an Claude Guéant in Tripolis gewesen. Claude Guéant war als ehemaliger französischer Innenminister und Stabschef Sarkozys rechte Hand.

Saif al-Islam al-Gaddafi erklärte ferner, Altpräsident Nicolas Sarkozy sei verantwortlich für das Chaos, die Ausbreitung von Terrorismus und die illegale Einwanderung in Libyen.

Bei den französischen Justizermittlungen geht es um seit langem erhobene Vorwürfe, wonach für Sarkozys erfolgreichen Präsidentschaftswahlkampf 2007 illegal Gelder vom Gaddafi-Regime geflossen sein sollen.

Bereits 2012 hatte die französische "Mediapart"-Online-Zeitung ein auf Ende 2006 datiertes Dokument veröffentlicht, wonach das Gaddafi-Regime angeblich bereit war, Sarkozys Wahlkampf mit 50 Millionen Euro zu unterstützen.