Oberstes Gericht stimmt für Lulas Inhaftierung

Die brasilianische Justiz hat grünes Licht für die Inhaftierung des ehemaligen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva gegeben.
Der Politiker der Arbeiterpartei wollte durch einen Antrag der Einlieferung ins Gefängnis entgehen, bis im Berufungsverfahren über seine zwölfjährige Haftstrafe wegen Korruption entschieden wird.
Lulas Antrag wurde nach zehnstündigen Beratungen vom Obersten Gericht Brasiliens mit 6:5 Richterstimmen zurückgewiesen.
Carmen Lucia, Präsidentin des Obersten Gerichts, erklärte abschließend: "Ich schließe mich in dem Fall meinem Vorredner an und stimme für die Zurückweisung des Antrags."
Der Gang ins Gefängnis ist allerdings noch abwendbar. Wenn die Staatsanwaltschaft - wie erwartet - die Inhaftierung Lulas beantragt, kann der 72-Jährige dagegen noch einmal Einspruch einlegen.
Lula ist trotz seiner Verwiclung in den Bestechungsskandal um den stattlichen Ölkonzern Petrobras äußerst beliebt und will bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Oktober kandidieren.
In Umfragen für die Wahl im Oktober liegt Lula mit rund 36 Prozent deutlich vor allen anderen Bewerbern.
Im Falle einer rechtskräftigen Verurteilung kann die Justiz Lulas Kandidatur verbieten.