Amokfahrt in Münster: Ermittler finden offenbar Brief des 48-jährigen Fahrers

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Trauernd legten Einwohner von Münster Blumen am Ort des Amoklaufs nieder. Am Sonntag fand ein Gedenkgottesdienst statt. Die Polizei soll mittlerweile ein Schreiben des Tatverdächtigen gefunden haben.

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Nach der Amokfahrt in Münster mit insgesamt drei Toten und mehr als 20 Verletzten vom Samstag ermittelt die Polizei weiter zum Motiv des 48-jährigen Fahrers. Der Mann hatte sich nach der Tat erschossen.

In einer Wohnung des Mannes in Pirna ist Medienberichten zufolge ein Schreiben aufgetaucht. Darin habe der Mann frühe, als demütigend empfundene Erfahrungen geschildert. Die Polizei bestätigte den Fund des Schreibens zunächst nicht.

Nach Angaben der Ermittler hatte der Mann eine Email an Bekannte und Nachbarn geschickt. Darin soll er aufgearbeitet haben, was in seinem Leben schiefgelaufen sei. Es habe darin vage Hinweise auf Selbstmordgedanken gegeben. Eine Gefährdung anderer Personen sei daraus nicht zu lesen gewesen. Wegen dieser Email habe die Polizei ihn damals in seinen Wohnungen in Münster und Sachsen aufgesucht, aber nicht angetroffen.

Die Ermittler gingen am Sonntag von einem möglicherweise labilien Einzeltäter aus. Nichts weise auf ein politisches Motiv hin.

In der Innenstadt von Münster saß der Schock am Wochenende noch tief.

"Gerade so die Besucher des Kiepenkerls, das sind eigentlich eher bodenständige Leute, ich sag mal, vernünftige Leute. Warum muss man Menschen so mit in den Tod nehmen, das ist mir unverständlich", so eine Passantin. 

Stefan Zekorn ist Weihbischof von Münster, auch er trauerte am Sonntag um die Opfer: "Was ich mitbekommen habe und die, die ich gesprochen habe, die sind wirklich fassunglos. Viele haben gestern gesagt und auch heute, dass das bei uns passiert, ist unvorstellbar und so geht's mir eben auch."

Einen Tag nach der Amokfahrt hatte es in Münster einen ökomenischen Gedenkgottesdienst für die Opfer gegeben. Acht der Verletzten schwebten am Sonntagabend noch in Lebensgefahr.

Die ermittelnden Beamten hielten die Bevölkerung am Sonntag über Twitter auf dem Laufenden:

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