Trotzige Stimmung in Damaskus nach den Luftangriffen

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Von Euronews mit Reuters, Ap, dpa, afp
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Die #USA, #Frankreich und #Großbritannien hatten in der Nacht zum Samstag über 100 Marschflugkörper auf Ziele in #Syrien abgefeuert.

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Nach den Luftangriffen der USA, Frankreichs und Großbritanniens in Syrien am vergangenen Samstag geht der Alltag in der Hauptstadt Damaskus weiter. Die Stimmung sei laut Reportern vor Ort normal bis trotzig.

"Ich schwöre bei Gott, dass die Stimmung hier sehr normal ist, das nichts los ist. Wie Sie wissen, kümmert es das syrische Volk nicht. Nach sieben Jahren Krieg ist es uns egal, solche Luftangriffe haben uns hundert Mal getroffen. Wir gehen alle arbeiten, Gott sei Dank ist alles in Ordnung. Alles ist normal", erklärt ein Bewohner der Nachrichtenagentur Reuters.

"Angreifer", "Kolonisatoren"

Auf den Straßen fallen auch Wörter wie "Kolonisatoren" oder "Angreifer" - Die Legitimität der Militärschläge der drei westlichen Staaten wird von vielen ausgeschlossen.

"Die drei Angreifer USA, Großbritannien und Frankreich kolonisieren Länder. Sie machen es wie früher, sie wollen den arabischen Völkern, und den Menschen in den Ländern der Dritten Welt, ihre Meinung und ihre Natur aufzwingen", so ein Apotheker.

Ein älterer Einwohner meint: "Die Aggressoren haben sich gegen uns verbündet, um uns zu Fall zu bringen, und sie haben versagt. Sie können uns nicht beeinflussen, weil wir hart wie Stein sind."

"Die USA sind wie eine Krake, sie haben überall ihre Fangarme. Unter ihnen laufen die dreigliedrigen Angriffe auf unser Land", sagt ein weiterer Bewohner Damaskus. "So Gott will und mit der syrisch-arabischen Armee und unserem weisen Anführer, Doktor Baschar al-Assad, werden wir jeden Arm abschneiden, der versucht, der Nation Schaden zuzufügen."

Mehr als hundert Marschflugkörper

Die USA, Großbritannien und Frankreich hatten in der Nacht zum Samstag über 100 Marschflugkörper auf mindestens drei Ziele in Syrien abgefeuert. Die drei Staaten machen die syrische Regierung unter Machthaber Baschar al-Assad für einen Gasangriff am 7. April in der Stadt Duma verantwortlich. Syrien und seine Schutzmächte Russland und der Iran weisen das zurück.

Der französische Präsident Emmanuel Macron bezeichnete die Militärschläge in einem TV-Interview am Sonntagabend als "legitim". Frankreich hätte der syrischen Regierung nicht den Krieg erklärt, es sollten gezielt Chemiewaffeneinrichtungen getroffen werden, so der 40-Jährige.

Nach UN-Angaben sind in dem Krieg in Syrien seit 2011 mehr als 400 000 Menschen getötet worden. Millionen sind im In- und Ausland auf der Flucht.

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