Nach dem Tod der Terriermischlings "Chico" haben Tierschützer ein Mahnwache für den Hund abgehalten.
Rund 80 Menschen haben sich am Sonntag zu einer Mahnwache für den eingeschläferten Kampfhund "Chico" zusammengefunden. Der Staffordshire-Terrier-Mischling hatte in einer grausamen Beißattacke seine Halter zu Tode gebissen, einen 27-jährigen Mann und seine 52-jährige Mutter.
Kerzen, Blumen und Stoffhunde wurden als Zeichen der Solidarität vor dem Verterinäramt Hannover niedergelegt. Dieses hatte zuvor die Entscheidung getroffen, den Hund am Montag einzuschläfern. "Chico" litt an einer schmerzhaften, behandlungsbedürftigen Kieferverletzung, die eine Operation notwendig gemacht hätte. Außerdem hätte er zukünftig ausschließlich isoliert gehalten werden müssen. Bei Ermittlungen zu dem Fall war ans Licht gekommen, dass der Hundehalter gar nicht berechtigt war, den Terriermischlung "Chico" zu halten. Das zuständige Amt hatte bereits 2011 Hinweise darauf erhalten, dass es Probleme mit dem Tier gegeben hatte.
Mehr als 300.000 Menschen hatten die Online-Petition "Chico darf nicht sterben!" unterzeichnet, die den Tod des Hundes zu verhindern suchte. Unterzeichner sahen "Chico" als Opfer, der eine Chance auf ein "gutes Hundeleben" verdient hatte.
Angesichts mehrerer Übergriffe von Hunden auf Menschen hat sich der Deutsche Tierschutzbund für die bundesweite Einführung eines Hundeführerscheins ausgesprochen. Damit soll der unsachgemäßen Haltung von Hunden vorgebeugt werden. Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes Thomas Schröder sagte gegenüber der FAZ, dass man Konsequenzen aus dem Übergriff ziehen müsse. So sieht es auch die Tierrechtsorganisation Peta, sie fordert außerdem ein Zuchtverbot für sogenannte Kampfhunde.
In Niedersachsen ist die potenzielle Gefährlichkeit eines Hundes seit 2003 nicht mehr an die Rasse gekoppelt. Wer sich einen Hund neu anschafft, muss aber eine theoretische und praktische Sachkunde-Prüfung ablegen.
Video-Quelle: Spiegel TV, via YouTube