Nach ukrainischen Angaben stehen 47 Journalisten auf einer "Schwarzen Liste" Russlands. Ihnen drohten Anschläge, hieß es in Kiew. Zwei von ihnen äußerten sich im Interview.
Verstecken kommt für ihn nicht in Frage. Der Ukrainer Matvei Ganapolsky ist einer von 47 Journalisten, die nach ukrainischen Angaben ins Visier von Russland geraten sind. In den Besitz der Schwarzen Liste sei man nach nach dem vorgetäuschten Tod des russischen Journalisten Arkadi Babtschenko gelangt, hieß es in Kiew.
Ganapolsky wurde Polizeischutz angeboten. Sich zu verstecken mache keinen Sinn, sagt dieser. Denn: Geografie würde Russen nicht stoppen.
"Es gibt sehr viele Menschen in Wladimir Putins Zirkel, die es lieben, ihn zu überraschen - auf eine angenehme Art. Radikale Kreise stehen bereit, um ihm die Köpfe von Feinden auf einen Silbertablett zu präsentieren. Wenn die größten Feinde tot sind, können sie sich um Journalisten kümmern. Ein Auftragsmord kostet so viel wie ein Flugticket. Deshalb ist es in unseren Fällen egal, wo man sich geografisch aufhält."
Jewgeni Kisseljow ist einer der bekanntesten russischen Journalisten der Post-Sowjet-Ära. Seit 2008 lebt und arbeitet er in der Ukraine, zuzletzt als TV-Moderator Aus der russischen Medienlandschaft sei er verbannt worden:
"Wenn man ein politischer Journalist ist, und in diesem Krieg für eine Seite Stellung bezieht, in meinem Fall die der Ukraine, dann beinhaltet das gewisse Risiken."