5 Millionen Euro an den IS: Lafarge droht Anklage wegen Terrorfinanzierung

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Von Euronews
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Lafarge soll Millionensummen an Extremistengruppen wie den IS gezahlt haben, um sein Zementwerk in Syrien während des Bürgerkriegs am Laufen zu halten. Jetzt droht der Firma eine Anklage wegen Terrorfinanzierung,

Die französische Justiz hat ein Verfahren gegen den Zementhersteller Lafarge eröffnet. Das Unternehmen wird beschuldigt, syrische Extremisten finanziell unterstützt zu haben.

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Lafarge hatte 2010 in Syrien ein Zementwerk in Betrieb genommen – kurz danach brach der Bürgerkrieg aus. Bewaffnete Gruppen nahmen die Gebiete um die Fabrik in Jalabiya ein, Lafarge produzierte weiter.

Das war nur möglich, weil der Zementriese Vereinbarungen mit den Kämpfern schloss. Insgesamt fast 13 Millionen Euro soll Lafarge an Extremistengruppen gezahlt haben – davon fünf Millionen Euro an den sogenannten „Islamischen Staat.“

Die Klage haben zwei Nichtregierungsorganisationen ins Rollen gebracht. Sie werfen der Lafarge-Gruppe vor, das eigene Geschäft über Menschenrechte gestellt zu haben. Nun droht dem Unternehmen eine Anklage wegen „Finanzierung terroristischer Aktivitäten“, „Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ und „Gefährdung des Lebens anderer.“

Lafarge, das vor einigen Jahren mit dem Schweizer Konzern Holcim fusionierte und heute LafargeHolcim heißt, hat die Schutzgeldzahlungen eingeräumt.

Die Schuld liege jedoch nicht beim Unternehmen, sondern bei einzelnen Mitarbeitern der syrischen Tochterfirma. Diese sind bereits entlassen worden. LafargeHolcim hat angekündigt, Rechtsmittel gegen die Anschuldigungen einzulegen.

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