Spanien gewährt Migranten Gesundheitsversorgung vom 1. Tag an

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Copyright REUTERS/Jon Nazca
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Von Kirsten Ripper mit IOM, El Pais
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Spanien ist das Land, in dem in dieem Jahr die meisten Flüchtlinge und Migranten angekommen sind.

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Spanien hat laut Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in diesem Jahr Italien als das Land mit den meisten Flüchtlingen und Migranten in Europa abgelöst. Der IOM zufolge sind bis zum 15. Juli 2018 insgesamt 50.872 Geflüchtete nach Europa gekommen, davon 18.016 nach Spanien. In Italien kamen im selben Zeitraum 17.827 Flüchtlinge und Migranten an. Bei der gefährlichen Fahrt über das Mittelmeer kamen in den ersten Monaten 1.443 Menschen ums Leben.

Die sozialistische Regierung in Madrid hat an diesem Dienstag einen Erlass herausgegeben, dass auch Migranten ohne Papiere sofort Anspruch auf Versorgung durch das spanische Gesundheitssystem haben - und zwar vom ersten Tag an, an dem sie spanischen Boden betreten.

Das Gesundheitsministerium hat den Erlass bereits an die zuständigen Behörden in den Regionen weitergeleitet, wie die Zeitung El Pais berichtet. "Von dem Moment, in dem ein Geflüchteter das Boot verlässt, hat er Anspruch auf die spanischen Sozialdienste und wird direkt in das Gesundheitssystem integriert", heißt es in einer Verlautbarung des Ministeriums.

Allerdings sei noch unklar, welche Kosten diese Maßnahme verursachen wird.

2012 hatte die konservative Vorgängerregierung von Mariano Rajoy die universelle Gesundheitsversorgung für Geflüchtete ohne Papiere abgeschafft bzw. auf Nothilfe für schwangere Frauen und Minderjährige begrenzt.

Zuletzt hatte der sozialistische Regierungschef Pedro Sanchez versucht, andere EU-Staaten von seinem Pro-Flüchtlingskurs zu überzeugen. So hatte er entschieden, das von Italien abgelehnte Flüchtlingsschiff Aquarius in den Hafen von Valencia zu holen.

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