Trans-Adria-Pipeline: Warum ist Trump dafür?

Beim Treffen mit dem italienischen Regierungschef Giuseppe Conte war die Trans-Adria-Pipeline eines der Themen, die für die Regierung von US-Präsident Donald Trump wichtig war. Die USA begrüßen das Projekt, mit dem Europa weniger abhängig vom russischen Gas werden will. Ab Ende 2020 soll die Pipeline etwa zehn Milliarden Kubikmeter Gas jährlich von Aserbaidschan nach Italien pumpen. Es wäre seit fast einem Jahrzehnt die erste nicht-russische Gas-Pipeline nach Europa. Durch das Projekt soll der Marktanteil des russischen Gasriesens Gazprom auf dem europäischen Markt geschmälert werden.
Inwiefern die italienische Regierung hinter der Trans-Adria-Pipeline steht, ist jedoch fraglich. Energieminister Sergio Costa hatte das Projekt zu Amtsantritt als "sinnlos" bezeichnet. An der Baustelle in Süditalien gibt es seit Monaten Proteste.
Die Trans-Adria-Pipeline ist für die USA vor allem vor dem Hintergrund der Nord-Stream-2-Leitung wichtig, die von Russland nach Deutschland führen soll. Trump ist ein Gegner des Projekts. Er kritisierte die deutsche Regierung dafür, sich damit zum "Gefangenen Russlands" zu machen und drohte beteiligten Unternehmen Sanktionen an. Auch in osteuropäischen Staaten und Dänemark gibt es Vorbehalte gegen das Projekt.