"Diciotti" legt auf Sizilien an – Migranten müssen an Bord bleiben

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Von Jule Scharr mit dpa, reuters, afp
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Nach Tagen im Mittelmeer hat ein Schiff der italienischen Küstenwache in Catania angelegt. Allerding dürfen die Flüchtlinge das Schiff nicht verlassen.

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Nach tagelanger Irrfahrt im Mittelmeer hat ein Schiff der italienischen Küstenwache im sizilianischen Catania angelegt.

An Bord der "Diciotti“ sind 177 Migranten. Allerdings dürfen die Geretteten das Schiff nicht verlassen. Italiens Regierung verlangt, dass zuvor ihre Verteilung auch auf andere EU-Länder geklärt wird. Hilfsorganisationen sind entsetzt.

"Die Menschen werden als Geiseln genommen"

Giovanna Di Benedetto von "Save the children" sagt: "Es ist inakzeptabel, diese Menschen als Geiseln zu nehmen. Die Situation muss auf europäischer Ebene gelöst werden, aber man darf nicht vergessen, dass Menschen an Bord der ‚Diciotti‘ sind. Menschen, die teils verletzt sind und eine beschwerliche Reise hinter sich haben. Viele wurden zuvor in libyschen Gefängnissen festgehalten. Dort erlitten sie Folter und andere Arten von Gewalt.“

Doch Italiens Innenminister Matteo Salvini bleibt hart. Kommen ihm die EU-Partner nicht entgegen, will er die Flüchtlinge nach Libyen zurückschicken.

Immer wieder Streit zwischen Italien und Malta

Die "Diciotti" hatte am Donnerstag 190 Migranten von einem überfüllten Rettungsboot in maltesischen Gewässern aufgenommen. Die Italiener brachten 13 Menschen, die dringende Hilfe benötigten, auf die Mittelmeerinsel Lampedusa.

Die anderen Flüchtlinge sollten nach Malta gebracht werden. Doch der Inselstaat weigerte sich. Es ist nicht das erste Mal, dass sich Italien um Malta darum streiten, wer für die Aufnahme von Bootsflüchtlingen zuständig ist.

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