Oleg Senzow seit 100 Tagen im Hungerstreik - Kreml weist Gnadengesuch der Mutter zurück

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Von Euronews
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Der ukrainische Filmemacher ist als angeblicher Anführer einer antirussischen Terrorbewegung zu 20 Jahren Haft in Sibirien verurteilt worden. Verwandten und Hilfsorganisationen wird ein Besuchsrecht verweigert.

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Seit 100 Tagen ist Oleg Senzow im Hungerstreik. Der ukrainische Filmemacher ist als angeblicher Anführer einer antirussischen Terrorbewegung zu 20 Jahren Haft in Sibirien verurteilt worden.

Verwandten und Hilfsorganisationen wird ein Besuchsrecht verweigert. Dazu Francis Perrin, Vizepräsident von Amnesty International Frankreich:

"Die Weigerung, ihn zu treffen, ist völlig inakzeptabel. Es ist wichtig, mit unabhängigen medizinischen Experten zu sprechen. Wir sind nicht sicher, ob seine Gesundheit stabil ist, um die Worte des stellvertretenden Direktors des Strafvollzugsdienstes zu zitieren".

Auch Natalia Kaplan, die Cousine des politischen Gefangenen, kämpft um seine Freilassung und ist in großer Sorge um seinen Gesundheitszustand:

"Die Unterstützung anderer hilft sehr. Wenn man sieht, wie andere bereit sind für ihn zu kämpfen, will man nicht aufgeben. Außerdem unterstützt uns Oleg mit seinem Kampf. Er ist kein Selbstmörder, er will nicht sterben. Wenn er kämpft, können wir nicht aufgeben. Das hält uns am Leben".

Der Filmemacher war im August 2014 kurz nach der Annexion der Krim verhaftet worden. Während der russischen Intervention hatte er Hilfe für die ukrainischen Truppen auf der Krim organisiert.

In der Ukraine genießt Senzow große Unterstützung. Der Kreml hat ein Gnadengesuch für den inhaftierten Regisseur zurückgewiesen.

"Die Begnadigungsprozedur beginnt mit dem persönlichen Gesuch des Verurteilten", hieß es in einem Schreiben des Kremls an die Mutter des Filmemachers, Ljudmila Senzowa, das das Internetportal Hromadske.ua in der Nacht auf Mittwoch veröffentlichte.

Die Mutter hatte Ende Juni den Brief an den russischen Präsidenten Wladimir Putin geschrieben.

Kremlsprecher Dmitri Peskow betonte, aus juristischer Sicht könne die Bitte der Mutter nicht erfüllt werden. Senzow müsse selbst um Gnade bitten.

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