Auf dem Filmfestival Venedig läuft der beeindruckende Dokumentarfilm "1938 Diversi" des italienischen Regisseurs Giorgio Treves außer Konkurrenz.
An diesem Mittwoch vor 80 Jahren hat der italienische König Vittorio Emanuele III. im toskanischen San Rossore die Rassengesetze erlassen. Der damals umstrittene Schritt diente der Vertiefung des Verhältnisses zwischen der faschistischen Regierung Italiens und Hitler-Deutschland, in dem ähnliche Gesetze schon länger in Kraft waren.
Wie die Rassengesetze die Stimmungslage eines ganzen Volkes veränderte, schildert Regisseur Giorgio Treves in seinem Dokumentarfilm "1938 Diversi". Er läuft beim Filmfestival Venedig außer Konkurrenz.
In Folge der Gesetze wurden zunächst jüdische Lehrer, Schüler und Studenten von Schulen und Universitäten verbannt. "1938 Diversi" beleuchtet die Reaktionen und Hintergründe anhand von Interviews mit Historikern und Überlebenden wie der 88-jährigen Liliana Segre: "Der Faden aus schwarzer Tinte, aus dem die Unterschrift des Königs unter den Rassegesetzen bestand, war ein einzelner, dünner Faden, der sich stetig vergrößerte. Er mündete schließlich in eine Eisenbahnschiene, die nach Auschwitz führte."