Ärzte: Wersilow "wahrscheinlich" vergiftet worden

Das Pussy-Riot-Mitglied Pjotr Wersilow ist außer Lebensgefahr und auf dem Weg der Besserung - so das Berliner Universitätskrankenhaus Charité, wo der russische Aktivist seit Samstag behandelt wird. Die Ärzte gehen davon aus, dass er Anfang vergangener Woche in Moskau vergiftet wurde.
Wersilow tweetet bereits wieder
Unterdessen hat Wersilow vom Krankenbett aus getweetet, er sei erst seit drei Tagen wieder "relativ" bei Bewusstsein - davor sei er 12 Tage lang wie in einem schwarzen Loch gewesen."
Dazu Nadeschda Tolokonnikowa, Mitglied von Pussy Riot:
"Man kann sagen, dass die Genesung positiv verläuft. Heute hat er zum ersten Mal einen Tweet geschrieben. Außerdem schickt er mir Nachrichten am Handy."
Mordversuch aufgrund von heiklen Recherchen_?
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Laut Pussy Riot gibt es einen Zusammenhang zwischen der mutmaßlichen Vergiftung von Wersilow und dessen Recherchen zum Tod dreier russischer Journalisten in Afrika. Demnach stand er kurz vor sensationellen Enthüllungen. Die Protestgruppe ist überzeugt, dass Wersilow mit Absicht vergiftet worden ist.
Nadeschda Tolokonnikowa: "Die Journalisten, die Jewgeni Prigoschins wirtschaftliche Verflechtungen untersucht hatten, sagten, dass sie dabei sofort von Sicherheitsdiensten beschattet worden waren. Zudem haben sie mehrere Drohungen erhalten. Es ist ein bekanntes Muster."
Pussy Riot rechnet damit, dass Wersilow nach seiner Genesung nach Moskau zurückkehren wird. Es sei eine Frage der Ehre, in Russland zu bleiben.