Der katalanische Ex-Regionalpräsident Carles Puigdemont lebt im Exil. Daniel Cohn-Bendit hat ihn in Brüssel getroffen.
Noch immer lebt der ehemalige katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont im Exil. Daniel Cohn-Bendit hat ihn in Brüssel getroffen und mit ihm über Katalonien, die Unabhängkeitsbestrebungen und Föderalismus gesprochen. Das gesamte Interview strahlt Euronews am Freitag aus.
Puigdemont: "Katalane zu sein, bedeutet ein Demokrat zu sein"
Cohn-Bendit: Was bedeutet es für Sie, Katalane zu sein?
Puigdemont: Katalanisch zu sein bedeutet für mich, ein Demokrat zu sein.
Cohn-Bendit: Jeder kann ein Demokrat sein, egal ob katalanisch oder nicht...
Puigdemont: Nein, aber wenn Sie das Recht auf Selbstbestimmung fordern, müssen Sie ein Demokrat sein um ein demokratisches Land aufzubauen.
Cohn-Bendit: Aber Sie können doch weiterhin an einem Ort demokratisch sein, mit anderen Menschen, als Teil Spaniens...
Puigdemont: "In Spanien gibt es keine wirkliche Gewaltenteilung"
Puigdemont: Nein, das stimmt nicht, denn in Spanien gibt es keine wirkliche Gewaltenteilung.
Cohn-Bendit: Aber das ist etwas anderes...
Carles Puigdemont: Demokratie basiert auf Gewaltenteilung.
Das hält Puigdemont von einem mit der spanischen Regierung vereinbarten Referendum über die Unabhängigkeit Kataloniens:
Carles Puigdemont: "Sind wir bereit, das Projekt mit spanischen Regierung zu ändern, in ein Projekt der Unabhängigkeit oder ein vollständiges Dezentralisierungsprojekt, oder sogar Föderalismusprojekt, das uns tausend Mal angekündigt, aber nie erfüllt wurde."
Cohn-Bendit: So wie in Deutschland?
Carles Puigdemont: "Wenn die spanische Regierung uns so eine Art Föderalismus wie in Deutschland angeboten hätte, würden wir jetzt keine Unabhängigkeit fordern."
Das vollständige Interview von Daniel Cohn-Bendit mit Carles Puigedemont: an diesem Freitag bei Euronews.