Zu viele Muslime? Fast 1 von 3 Deutschen ist ausländerfeindlich

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Von Euronews mit dpa, Uni Leipzig
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Eine Studie der Universität Leipzig zeigt auf, dass ausländerfeindliche Ansichten in Deutschland offenbar immer mehr Zuspruch finden.

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"Durch die vielen Muslime hier fühle ich mich manchmal wie ein Fremder im eigenen Land." Dieser Aussage stimmen 55 Prozent der in einer Studie der Universität Leipzig befragten Deutschen zu.

"Die Ausländerfeindlichkeit ist im gesamten Land immer stärker verbreitet, das zeigt unsere aktuelle Befragung ganz deutlich“, sagt Studienleiter Dr. Oliver Decker. Insgesamt stimmen 36 Prozent der Deutschen der Aussage zu, dass Ausländer nur herkommen, um den Sozialstaat auszunutzen (im Osten sind es 47,1 Prozent, im Westen 32,7 Prozent).

Rund 36 Prozent halten Deutschland durch Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet .  Dr. Oliver Decker spricht von einer "'Einstiegsdroge‘ in den Rechtsextremismus". Er sagt: "Die Hemmschwelle, diesen rechtsextremen Aussagen zuzustimmen, ist besonders niedrig."

Und sein Kollege Elmar Brähler meint: "Wer rechtsextrem ist, wendet sich heute aber von der CDU und SPD ab und findet seine neue Heimat bei der AfD.“

Die Teilnehmer der Studie waren auch nach ihrer Wahlpräferenz gefragt worden.  55 Prozent der Menschen, die angaben, sie würden die AfD wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, äußerten sich ausländerfeindlich.

Unter denjenigen, die CDU, CSU und SPD wählen würden, waren demnach 22 Prozent Ausländerfeinde. Für die Wähler der FDP ermittelten die Forscher einen Wert von 18 Prozent. Bei den Anhängern von Linkspartei (15 Prozent) und Grünen (11 Prozent) waren es deutlich weniger.

Für die Studie waren im Mai und Juni dieses Jahres deutschlandweit 2416 Menschen im Alter zwischen 14 und 93 Jahren befragt worden. Seit 2002 beobachten die Forscher der Universität Leipzig die Entwicklung autoritärer und rechtsextremer Einstellungen in Deutschland.

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