Schamhaar gibt Aufschluss über Michelangelo-Skulpturen

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Schamhaar gibt Aufschluss über Michelangelo-Skulpturen

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Ein Forscherteam hat nun neue Hinweise dafür gefunden, dass zwei Bronzeskulpturen Michelangelo zuzuschreiben sind. Die Wissenschafler unter der Leitung des Fitzwilliam Museums an der Universität Cambridge haben die so genannten Rothschild-Bronzen - muskulöse auf Panthern reitende Männer - vier Jahre lang untersucht.

Peter Abrahams, Professor an der Warwick University: "Sehen Sie sich diesen großen ersten Zeh hier an, es ist ein kurzer Zeh. Der zweite Zeh ist lang - das griechische Ideal. Und der zweite Zeh wird vom ersten Zeh weggedrückt, mit einem Spalt zwischen den beiden Zehen. Das zweite Merkmal ist das Schamhaar. Die Schambehaarung dieser Skulptur ist - genauso wie bei Michelangelos 'David' - lockig und weist eine Wuchsrichtung zum Bauchnabel hin auf. Das ist ganz anders, als bei den meisten klassischen Skulpturen damals, die eine rasierte Linie über dem Schamhaar haben. Und das dritte Merkmal ist schließlich diese flache Partie zwischen Bauchnabel und Schambein. Hier sind Zwischensehnen zu erkennen, ein Band aus faserigem Gewebe, das den Sixpack in einen Acht- oder Zehnerpack verwandelt."

Die Skulpturen sollen zwischen 1506 und 1508 entstanden sein, noch vor dem berühmten Deckenfresko in der Sixtinischen Kapelle, und nach der Marmorstatue Davids.

Die Skulpturen gelten als die einzigen bekannten erhaltenen Bronzearbeiten von Michelangelo. Im Jahr 2002 von Sotheby's für über zwei Millionen Euro verkauft, könnten sie jetzt mehrere Hundert Millionen wert sein.

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