Budapest: Hochkant rausgeschmissen

Budapest: Hochkant rausgeschmissen
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Von Renate BirkGábor Kiss
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Zwei ungarische Oppositionspolitiker sind mit Gewalt aus dem Gebäude des Staatsfernsehens geworfen worden

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Zwei unabhängige Mitglieder des ungarischen Parlaments sind gewaltsam aus dem Gebäude des Staatsfernsehens in Budapest hinausgeworfen worden. Sie wollten, dass ihre Petition im Fernsehen verlesen werden sollte und hatten die Nacht über in dem Gebäude verbracht.

Das Staatsfernsehen will die Oppositionspolitiker mit der Begründung, sie hätten Angestellte drangsaliert, verklagen.

Die unabhängige Abgeordnete Bernadett Szél ist eine der beiden, die rausgeworfen wurden. Sie erzählt: "Wir waren von bewaffneten Sicherheitsleuten eingekreist. Wir durften mit keinem Redakteur des Staatsfernsehens sprechen. Sie haben uns nicht weitergelassen, als wir nach oben zu den Büros der Redakteure gehen wollten. Da warnten sie uns, die Treppen seien rutschig."

Der andere war Ákos Hadházy, auch er ein unabhängiges Parlamentsmitgleid. Er sagt: "Hier zeigen sie ihr wahres Gesicht. Doch das ist erst der Anfang. Wir werden diese Bastion einreißen. Die Staatsmedien sind ein Propagandawerkzeug dieser schmutzigen Regierung, dieser Diktatur. Sie verbreiten Lügen, auf die sich diese Regierung stützt."

Weitere Parlamentsmitglieder wollten am Morgen in das Gebäude des Staatsfernsehens, um mit Redakteuren zu sprechen, doch ihnen wurde der Zugang verweigert.

Gergely Arató von der Demokratischen Koalition (Demokratikus Koalíció) meint gegenüber unserem Reporter: "Wir warten, dass wir reindürfen. Dies ist ein staatliches Gebäude, das heißt, es sollte für alle Bürger offen sein. Es ist eine Unverschämtheit, dass sie uns nicht reinlassen."

Ein Sprecher der Regierungspartei Fidesz erklärte, die Opposition sei respektlos und provoziere Gewalt. Sie werde von linken Kräften geschürt.

Euronews-Reporter in Budapest, Gábor Kiss, erklärt:

"Während Parlamentsmitglieder rausgeworfen wurden und andere nicht hinein gelassen wurden, hat das Staatsfernsehen nichts von all dem in seinen Nachrichtensendungen erwähnt. Dafür sprachen sie über die Demonstrationen gegen Migranten in anderen Teilen Europas."

Brutaler Rausschmiss
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