Foto-Schock: Gina Martin (27) gewinnt Upskirting-Streit

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Von Kirsten Ripper mit AFP
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Die Britin Gina Martin hat sich gegen Fotos zur Wehr gesetzt, die junge Männer bei einem Festival gegen ihren Willen aufgenommen hatten. Sie hatten das Handy unter den Rock der 27-Jährigen gehalten.

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Bei einem Musikfestival in London im Sommer 2017 hatte ein Mann die inzwischen 27-jährige Gina Martin belästigt, indem er sich heftig und viel zu lange, viel zu nahe an sie gedrängt und an ihr gerieben hatte. Wenig später sah Gina Martin auf dem Handy eines anderen Mannes ein Foto, das sie sofort erkannte: das Bild war unter ihrem Rock aufgenommen worden.

Gina Martin beschloss, nach ihrem Schock aktiv zu werden. Denn die Polizei hatte 2017 zwar den Täter geschnappt und sich von ihm versichern lassen, dass er das Foto löschen werde. Doch das für Gina Martin sehr peinliche Bild tauchte dann auf Facebook auf - und die junge Frau wurde als "Hure" beschimpft. Gegen die Männer vorgehen konnte Gina Martin nicht, denn das Auifnehmen von voyeuristischen Fotos war in England 2017 kein Straftatbestand.

Nach 18 Monaten und mitten in der Brexit-Debatte hat sie ihren Kampf gewonnen: Das sogenannte Upskirting, das Aufnehmen von Fotos unter dem Rock einer Frau ist jetzt eine Straftat. Das hat das Parlament beschlossen, nachdem Gina Martin eine Unterschriftenkampagne gestartet hatte.

"Ich bin fix und fertig, aber glücklich", erklärte Gina Martin an diesem Mittwoch. In einem Interview erklärte sie, ihre erfolgreiche Initiative zeige, dass Gesellschaft und Politik erfolgreich zusammenarbeiten könnten.

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