Zehntausende Franzosen demonstrieren gegen Schwangerschaftsabbruch und künstliche Befruchtung

Zehntausende Franzosen demonstrieren gegen Schwangerschaftsabbruch und künstliche Befruchtung
Von Alice CuddyLinda Fischer mit AP
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50.000 Menschen gingen beim järlichen „Marche Pour La Vie“ in Paris auf die Straße. Eine Frauenrechtlerin fand diese Zahl beunruhigend.

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Tausende Franzosen haben am Wochenende in Paris gegen Abtreibung und medizinisch unterstützte Fortpflanzung demonstriert. Der „Marche Pour La Vie“, auf Deutsch Marsch für das Leben, findet jedes Jahr in der französischen Hauptstadt statt, zeitgleich mit dem Jahrestag eines Gesetzes aus dem Jahr 1975, das die Abtreibung in Frankreich legalisierte.

Den Veranstaltern zufolge waren es 50.000 Menschen, die am Sonntag durch die Straßen zogen und sangen: "Jeder für sein Leben, das Leben für alle".

Diese Videoaufnahmen zu dem Protest wurde auf der englischen Seite von Euronews veröffentlicht.

Die Demonstrantin Serene Perret sagte der Nachrichtenagentur AP, sie wolle "denen, die keine haben, eine Stimme geben, weil sie daran gehindert werden, eine zu haben".

Die Demonstranten forderten Ärzte im ganzen Land auf, verantwortungsbewusst zu handeln und keine Abtreibungen durchzuführen.

Jährlich rund 200.000 Schwangerschaftsabbrüche

Nach eigenen Angaben haben die Protestierenden die Unterstützung von Papst Franziskus und mehreren französischen Bischöfen. Im September noch hatte ein französisches Gremium für Bioethik empfohlen, alleinstehenden Frauen und lesbischen Paaren Zugang zu medizinisch assistierter Reproduktion zu gewähren. Auch dagegen richtete sich der Protest.

Schätzungsweise 200.000 Abtreibungen werden jedes Jahr in Frankreich durchgeführt. Bis zur 12. Schwangerschaftswoche sind Schwangerschaftsabbrüche legal.

Auch eine Gruppe von Abstreibungs-Befürwortern versammelte sich auch zu einem Gegenprotest am Sonntag.

Die Frauenrechtlerin Jessica Vandermark sagte AP, dass sie von der Anzahl der Teilnehmer am „Marche Pour La Vie“ überrascht sei. "Ich finde es sehr beunruhigend", sagte sie.

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