Maduro: "Hört auf, unsere Konten einzufrieren"

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Von Anelise Borges
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Im euronews-Interview klagt Maduro Länder wie dieUSA und Deutschland an. Anstatt sich vorschnell hinter Guaido zu stellen, müsse man aufhören Maduros Autorität zu untergraben.

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Nicolas Maduro steht in Venezuela massiv unter Druck. Die Opposition drängt ihn, dringend benötigte Hilfsgüter ins Land zu lassen. Doch Maduro will die Grenze für die Lieferungen aus Staaten wie Deutschland und den USA nicht öffnen. Der Westen hätte sich vorschnell hinter Übergangspräsident Juan Guaido gestellt, anstatt mit beiden Seiten zu reden, sagt er im euronews-Interview.

"Das Einzige, was Venezuela helfen kann, ist ein offener Dialog"

"Ich habe die Opposition etwa 400 Mal zum Dialog aufgefordert. Die Opposition, das ist ja nicht nur der angebliche Interimspräsident Guaido. Ich bin verfügbar und bereit zu reden – mit der ganzen oder mit Teilen der Opposition. Wann und wo auch immer. Das Einzige, was Venezuela helfen kann, ist ein offener Dialog, der dem Land Wohlstand bringen kann."

Doch vom Wohlstand ist Venezuela weit entfernt. Die Menschen leiden Hunger, viele sind krank und auf Medikamente und andere Hilfe aus dem Ausland angewiesen. Euronews-Reporterin Anelise Borges hat zum Gespräch mit Maduro 2000 Bolivars mitgebracht – mehr kann man bei der Bank nicht abheben. Und sie fragte ihn, ob er wisse, was man derzeit in Venezuela mit dem Geld kaufen könne.

"Ich war auch mal ein einfacher Mann"

Das war seine ausweichende Antwort: "Wenn ich die Situation in meinem Land nicht kennen würde, hätte man mich nicht zum Präsidenten ernannt und wiedergewählt. Ich kenne sie, weil ich auch mal ein einfacher Mann war. Ich habe weder in Harvard noch an einer anderen amerikanischen Uni studiert. Ich habe keinen wichtigen Familiennamen oder blaues Blut. Ich bin ein Arbeiter. Und ich verbringe den ganzen Tag in der Nähe der Menschen. Ich weiß genau, was los ist."

Tatsächlich reichen 2000 Bolivars nicht mal für eine Tasse Kaffee. Eine Packung Klopapier oder Babywindeln kostet rund sieben Mal so viel – und damit etwa den halben Durchschnittslohn.

Im Interview sagt Maduro, Hilfsgüter würden das auch nicht ändern. Wer Venezuela wirklich helfen wolle, müsse "aufhören Regierungskonten im Ausland einzufrieren" und seine Autorität zu untergraben.

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