Geheimaktion: Ungarn hat 300 venezolanische Flüchtlinge aufgenommen

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Von Euronews
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Medienberichten zufolge hat die ungarische Regierung mehr als 300 Venezolaner nach Budapest gebracht.

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Medienberichten zufolge hat die ungarische Regierung mehr als 300 Venezolaner nach Budapest gebracht. Sie sollen Flugtickets, Unterbringung, Aufenthaltsgenehmigungen bekommen haben, und, sollten sie nachweisen können, dass sie einen ungarischen Vorfahren haben, auch kostenfreie Sprachkurse erhalten.

Die auf diese Weise in das osteuropäische Land gelangten Venezolaner wurden zudem angewiesen, nichts über die Umstände ihrer Einreise bekannt zu geben. Doch nicht etwa, weil Ungarn eine besonders harte Linie in der Migrationspolitik fährt, sondern weil offenbar weiteren Familien Schutz gewährt werden soll.

Die Regierung erklärte, dass es sich bei den Menschen um ungarische Staatsbürger handelt, auch wenn sie die Landessprache nicht beherrschten.

Der Chef der Staatskanzlei, Gergely Gulyás, erklärt: "Einbürgerung hat mehrere Formen. Es gibt einen vereinfachten Einbürgerungsprozess - mit einer möglichen Ausnahme von ungarischen Sprachkenntnissen - der andere Weg ist, wenn Sie keine Staatsbürgerschaft beantragen müssen, weil sie sie schon besitzen."

Auch in Ungarn gilt das sogenannte Abstammungsprinzip ("ius sanguis"). Kinder, die mindestens ein ungarisches Elternteil haben, haben Anspruch auf die Staatsangehörigkeit.

Offen bleibt die Frage, ob sich die eingebürgerten Venezolaner einer Sicherheitsprüfung unterziehen mussten. Denn eines der Hauptargumente der ungarischen Regierung gegen Migranten ist, dass diese ein erhöhtes Sicherheitsrisiko für die Bevölkerung darstellen.

Euronews-Journalist Róbert Csákány fasst zusammen: "Wir haben beim Innenminister und beim Außenminister nachgefragt, ob sich diese Menschen einer Sicherheitsüberprüfung unterziehen mussten. Unsere Anfragen sind unbeantwortet geblieben. Die Nachricht von Venezolanern, die nach Ungarn einreisen kommt nur einen Tag nachdem jüngsten Vorwurf der Regierung gegenüber der EU, unkontrollierte Einwanderung zu unterstützen."

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