Staatschef Miguel Díaz-Canel warnt vor imperialistischer Bedrohung
Bei einer - wie auf der Insel üblich - hohen Wahlbeteiligung haben die Kubaner über eine neue Verfassung abgestimmt. Es wird erwartet, dass der Entwurf angenommen wird.
Erstmals ist dann der Begriff privater Besitz verankert, ausländische Investitionen werden als wichtiger Faktor des Wirtschaftswachstums anerkannt.
Der Abschnitt über die Möglichkeit der gleichgeschlechtlichen Ehe war allerdings wieder herausgenommen worden. Das Streben nach Kommunismus bleibt in der Verfassung.
Der kubanische Diplomat und Professor Carlos Alzugaray Treto meint: "Die Gesellschaft hat sich geändert und das Wahlergebnis wird dies widerspiegeln."
Staatschef Miguel Díaz-Canel gab in einem Wahllokal in Havanna seine Stimme ab. Er bezeichnete die Haltung des selbst ernannten venezolanischen Interimspräsidenten Juan Guaidó und der Regierungen, die ihn unterstützten, als eine "imperialistische Bedrohung", die auch Kuba betreffen könne. Außerdem bezeichnete er die Präsidenten Kolumbiens, Chiles und Paraguays als 'Clowns', die nicht einmal die eigenen Probleme lösen könnten und sich in Venezuela nicht einmischen sollten.
Ex-Präsident Raúl Castro Ruz, der Bruder von Revolutionsführer und Langszeitpräsident, Fidel Castro, zeigte sich gutgelaunt und fröhlich und gab einem kleinen Jungen freundlich die Hand, der den militärischen Gruß Castros nicht ebenso militärisch erwiderte, sondern ihm verlegen die Hand entgegenstreckte.