Paukenschlag in Lyon: Kardinal Barbarin will nach Verurteilung zurücktreten

Paukenschlag in Lyon: Kardinal Barbarin will nach Verurteilung zurücktreten
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Kaum jemand hatte mit einer Verurteilung von Kardinal Philippe Barbarin gerechnet - noch überraschender kommt sein Rücktritt.

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Kardinal Philipppe Barbarin will beim Papst seinen Rücktritt einreichen. Zuvor hatte ein Gericht in Lyon den 68-Jährigen wegen Vertuschung von Missbrauch zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Aufgrund seiner Funktion hätte Barbarin den Missbrauch durch einen Priester der Justiz melden müssen, urteilten die Richter. Es geht um Missbrauch an Pfadpfindern in Barbarins Diozese.

Rücktritt beim Papst einreichen

Auf einer sehr kurzen Pressekonferenz erklärte Barbarin:  "Ich nehme die Entscheidung des Gerichts zur Kenntnis. Unabhängig von meinem persönlichen Schicksal denke ich vor allem an die Opfer und ihre Familien und bete für sie. Ich habe beschlossen, den heiligen Vater zu treffen und bei ihm meinen Rücktritt einzureichen, der mich in einigen Tagen empfangen wird.

In Frankreich war mit einem Freispruch Barbarins gerechnet worden. Seine Anwälte haben sofort nach der Verkündung Einspruch gegen das Urteil angekündigt.

Der Fall, in dem der Kardinal verurteilt wurde, wird in Francois Ozons Film "Grâce à Dieu" erzählt, der gerade in den französischen Kinos läuft.

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