Slowakei: Liberale Proeuropäerin Zuzana Čaputová in Präsidentschaftswahl vorn

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Von su mit dpa
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Zuzana Čaputová, eine Anti-Korruptionskämpferin ohne Erfahrung in öffentlichen Ämtern, hat die erste Runde der slowakischen Präsidentschaftswahlen gewonnen. Die liberale Anwältin landete mit 40,6 Prozent der Stimmen deutlich vor EU-Kommissar Maros Sefcovic – so das inoffizielle Endergebnis.

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Zuzana Čaputová, eine Anti-Korruptionskämpferin ohne Erfahrung in öffentlichen Ämtern, hat die erste Runde der slowakischenPräsidentschaftswahlen gewonnen. Die liberale Anwältin landete mit 40,6 Prozent der Stimmen deutlich vor EU-Kommissar Maroš Šefčovič – so das inoffizielle Endergebnis.

Zuzana Čaputová

 Zuzana Čaputová

“Was ich an der ersten Ergebnisse erkennen kann, ist ein Aufruf zur Veränderung. Die slowakischen Wähler können sich einen Kandidaten vorstellen, der lange nicht mehr politisch aktiv war, aber einen neuen Standpunkt einbringt zur Realität heute und andere Optionen zur Lösung von Problemen. "

ZWEI PRO-EUROPÄER IN DER STICHWAHL

Maroš Šefčovič

Der Kandidat Šefčovič war von den regierenden Sozialdemokraten nominiert worden und kam auf 18,7 Prozent. Die beiden treten in einer Stichwahl am 30. März gegeneinander an.

Der drittplatzierte Rechtspopulist Štefan Harabin kam nach den Teilergebnissen auf 14,3 Prozent und verfehlte damit den Einzug in die Stichwahl, den viele Slowaken befürchtet hatten. Anders als die proeuropäischen Kandidaten Čaputová und Šefčovič hatten Harabin und Marian Kotleba im Wahlkampf vor allem die EU-Flüchtlingspolitik kritisiert.

Die Wahl wurde beeinflusst vom Mord an dem Investigativjournalisten
Ján Kuciak vor einem Jahr. Der 27-Jährige hatte über Verbindungen dubioser Unternehmer zu Regierungsmitarbeitern recherchiert. Sein posthum veröffentlichter letzter Artikel hatte Massendemonstrationen und schließlich den Sturz der Regierung von Langzeit-Ministerpräsident Robert Fico ausgelöst.

Das slowakische Staatsoberhaupt hat ähnlich wie in Deutschland vorwiegend repräsentative Aufgaben. Im Fall einer Regierungskrise kommt ihm aber eine entscheidende Rolle zu.

su

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