Sudan: Präsident Omar Al-Bashir tritt zurück
Sudans Präsident Omar Al-Baschir tritt offenbar zurück. Das ist aus Militär- und Regierungskreisen des nordostafrikanischen Landes zu hören. Nach 30 Jahren Langzeitherrschaft zeichnet sich ein Machtwechsel ab. Derzeit gebe es Beratungen, um einen Übergangsrat zu bilden, der vorübergehend die Regierungsgeschäfte leiten solle, erklärte der Minister für Produktion und Wirtschaft gegenüber al-Hadath TV.
Anzeichen für Putsch
Freiwillig geht der Langzeitmachthaber nicht, die Armee scheint Al-Baschir zum Rückzug zu zwingen. Vieles deutet auf einen Putsch hin. In den Straßen der Hauptstadt Khartum fahren Militärfahrzeuge. Der Flughafen und wichtige Brücken wurden gesperrt. Die Armee will bald genauere Details bekanntgeben.
Al-Bashir regiert das Land seit 1989 mit harter Hand und wird für den Tod von Millionen von Menschen verantwortlich gemacht. Der heute 75-Jährige putschte sich damals an die Macht.
Al-Baschir seit Monaten unter Druck
Seit Monaten wird im Sudan gegen den autoritären Staatschef demonstriert. Ausgelöst durch steigende Preise begannen Sudanesen im Dezember in mehreren großen Städten des Landes auf die Straße zu gehen und gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung zu protestieren.
Zuletzt richtete sich die Wut der Demonstranten immer mehr gegen al-Baschir selbst. Dieser rief im Februar wegen der Proteste einen auf ein Jahr befristeten Ausnahmezustand aus und löste die Regierung auf. Im März ernannte er eine neue.