Militärrat streicht Zugeständnisse im Sudan

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Von Renate Birk mit dpa
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Außerdem soll es im Sudan Neuwahlen geben.

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Nach der Gewalt am Vortag hat der militärische Übergangsrat im Sudan alle Zugeständnisse an die Opposition zurückgenommen und Neuwahlen innerhalb von sieben bis neun Monaten angesetzt.

Spezialeinheiten hatten offenbar die Sitzblockade im Zentrum der Hauptstadt Khartum durch Schüsse vorübergehend aufgelöst. Die Sitzblockade richtet sich gegen den Militärrat.

Mindestens 35 Menschen kamen ums Leben. Dutzende wurden verletzt. Augenzeugen berichteten, die Spezialeinheiten hätten auch auf ein Krankenhaus in Khartum geschossen.

Jetzt wollen die pro-demokratischen Kräfte nicht mehr mit dem militärischen Übergangsrat verhandeln.

Im staatlichen Fernsehen verlas ein Sprecher eine Erklärung des militärischen Übergangsrates. Die Sitzblockade sei gar nicht das Ziel des Einsatzes gewesen. Die Spezialeinheiten hätten vielmehr versucht, Kriminelle in dem Viertel festzunehmen. Wer an der Sitzblockade teilnehmen wolle, könne dies tun.

Nach drei Jahrzehnten an der Macht war Sudans Präsident Omar al-Baschir im April von den Streitkräften gestürzt worden. Dem Putsch waren monatelange Massenproteste vorausgegangen. Seitdem rangen das Militär und die Opposition um die Bildung einer Übergangsregierung. Die Verhandlungen brachen allerdings kürzlich zusammen, da sich beide Seiten nicht darauf einigen konnten, wer die Regierung leiten sollte.

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