Julian Assange zu 50 Wochen Haft verurteilt

Der Enthüllungsjournalist und Wikileaks-Mitgründer Julian Assange ist von einem Gericht in London zu 50 Wochen Haft verurteilt worden. Dem Australier war der Verstoß gegen Kautionsauflagen vorgeworfen worden. Er habe sich durch seine Flucht in die ecuadorianische Botschaft bewusst außer Reichweite der Justiz begeben, so die Richterin in ihrer Urteilsbegründung.
In einem Brief Assanges, der vor Gericht verlesen wurde, schrieb er, er sei damals davon ausgegangen, dass dies der richtige Schritt oder sogar der einzig mögliche Schritt gewesen sei. Die Gefahr, in die USA ausgeliefert werden zu können, habe alles überschattet, so der Anwalt des Australiers. Assange musste die Botschaft am 11. April verlassen.
Assange flüchtete 2012 in die diplomatische Vertretung. Damals lag gegen ihn ein europäischer Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden vor. Er wies die Vorwürfe stets zurück und fürchtete, über Schweden in die USA ausgeliefert zu werden. In den Vereinigten Staaten wird Assange Verschwörung vorgeworfen.