Strache geht nach Brüssel und wie Ibiza-Video die Regierung stürzte

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Statt sich von dem Vorfall zu distanzieren, legten die Rechtspopulisten noch eine Schippe drauf. Mit dem Slogan "Jetzt erst recht" gingen sie in den Endspurt des Europawahlkampfs.

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Der Auslöser des Skandals, der die österreichische Regierung stürzen sollte, liegt eigentlich schon zwei Jahre zurück. Im Sommer 2017 trifft der FPÖ-Chef und spätere Vizekanzler Heinz-Christian Strache in einem Ferienhaus auf Ibiza die angebliche Nichte eines russischen Oligarchen.

Oligarchen-Nichte in Wahrheit bosnische Studentin

Im Laufe des Abends sprechen sie unter anderem über denkbare Formen einer Kooperation und möglicherweise illegale Parteispenden. Mit dabei ist auch FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus, der später ebenfalls zurücktreten wird. Er soll seit mehreren Monaten Kontakt mit der Frau gehabt haben, die in Wahrheit eine bosnische Studentin ist.

Wie sich später herausstellt, wurde das Treffen gefilmt - und die Aufnahmen gelangen Mitte Mai schließlich an die Öffentlichkeit. Strache trat zurück. Am Freitag vergangener Woche folgte schließlich sein Mea Culpa - die Aufnahmen seien ihm peinlich, doch es habe sich bei dem Gespräch nur um Gedankenspiele gehandelt. versicherte er auf einem Video, dass er auf Facebook veröffentlichte.

FPÖ legt im Wahlkampf noch eine Schippe drauf

Ein Paukenschlag für die FPÖ und die österreichische Regierung - kurz vor der wichtigen Europwahl. Bundeskanzler Kurz beendete die Koalition mit der FPÖ und kündigte Neuwahlen an.

Im Wahlkampfendspurt legten die Rechtspopulisten noch eine Schippe drauf - mit dem Slogan "Jetzt erst recht". Gemessen an der Tragweite des Skandals kam die Partei bei der Wahl glimpflich davon, im Vergleich zur letzen Europawahl verlor sie knapp 3 Prozent und blieb mit 17 Prozent drittstärkste Kraft. Heinz-Christian Strache sitzt künftig als Abgeordneter für die FPÖ im Brüsseler Europaparlament.

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