Gedenken verboten: 30. Jahrestag des Tiananmen-Massakers

Gedenken verboten: 30. Jahrestag des Tiananmen-Massakers
Von Euronews
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An diesem Dienstag vor 30 Jahren ist die Demokratiebewegung in China blutig niedergeschlagen worden. Gedacht wird der zahlreichen Opfer vom Tiananmen-Platz in Peking nur im Ausland.

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Im Hintergrund stehen Soldaten Spalier, kurz darauf marschieren sie in Formation über den Tiananmen-Platz im Zentrum von Peking. Weltweit wird heute an das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens vor genau dreißig Jahren erinnert, nicht aber in China. Totschweigen heißt die offizielle Devise, allerdings sind die Sicherheitsvorkehrungen rund um das abgesperrte Gelände drastisch verschärft worden.

Ausbruch der Proteste

Im April 1989 besetzten mehr als eine Million prodemokratische Demonstranten den Tiananmen-Platz und begannen die größte politische Demonstration in der Geschichte des kommunistischen China. Die Proteste weiteten sich auf Städte und Universitäten im ganzen Land aus. Die meisten Demonstranten forderten mehr Freiheit, Demokratie und ein Ende der Diktatur - andere beklagten Inflation, niedrige Gehälter und fehlende Unterkünfte.

Opferzahl bis heute unklar

In der Nacht zum 4. Juni machte das Militär ernst. Panzer und Soldaten eröffneten das Feuer auf Demonstranten, töteten und verletzten viele unbewaffnete Menschen auf dem Tiananmen-Platz und dessen Umgebung. Opferzahlen hat die chinesische Regierung bis heute nicht veröffentlicht. Sicher scheint, dass wenigstens hunderte, wenn nicht gar tausende Demonstranten ums Leben kamen. Etliche weitere landeten im Gefängnis. Ein Demonstrant, der sich am Tag nach dem Gewaltausbruch Panzern entgegenstellte, wurde zum Symbol der Proteste.

Polizei ist vorbereitet

Heute parken auf dem Tiananmen-Platz Reisebusse neben Mannschaftswagen. Urlauber müssen sich ausweisen. Ein Großaufgebot von Sicherheitskräften in Uniform und Zivil soll jede Form des Gedenkens an das Massaker im Keim ersticken.

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