Neue Massenproteste im Sudan

In Khartum, der Hauptstadt des Sudan, haben erneut Zehntausende gegen die Militärregierung demonstriert. Sie forderten die Einsetzung einer zivilen Regierung. Der militärische Übergangsrat weigert sich jedoch, die Macht abzugeben.
Die Demonstrationen fanden unter einem massiven Aufgebot von Militär und Polizei statt, die weitere Teile der Stadt überwachten. Augenzeugen zufolge setzten die Sicherheitskräfte Tränengas gegen die Demonstranten ein.
Es sind die ersten Massenproteste seit der gewaltsamen Auflösung eines zentralen Protestlagers. Dabei wurden einem Ärztebund zufolge mehr als 100 Menschen getötet und 500 verletzt.
Nach drei Jahrzehnten an der Macht war der sudanesische Präsident Omar al-Baschir im April von den Streitkräften gestürzt worden. Dem Putsch waren monatelange Massenproteste vorausgegangen. Seitdem ringen die Militärführung und die Opposition um die Bildung einer Übergangsregierung.