UN untersucht Rassismus in Italien

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Von Euronews
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Die UNO solle sich um Länder kümmern, in denen gefoltert und getötet werde, meint der italienische Innenminister.

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Statt eine Rassismus-Untersuchung in Italien durchzuführen, sollten sich die Vereinten Nationen lieber um Länder kümmern mit Todesstrafe, Folterungen oder der Verfolgung Homosexueller und Italien in Ruhe lassen. Das hatte Innenminister Matteo Salvini gesagt, als die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte Michelle Bachelet 2018 ihre Untersuchung lancierte. Ergebnisse liegen noch nicht vor.

Ist Rassismus ein Problem in Italien? Wir trafen Jerry, der glaubt, aus rassistischen Gründen zum Opfer geworden zu sein. Er war aus einem Bus gestoßen worden. Was genau sich vorher abgespielt hat, ist unklar. Jerry sagt, er habe zu dem Mann lediglich gesagt, er solle die Tür freimachen, er wolle aussteigen. Dann sei dieser aggressiv geworden: "Er schlug mich von hinten. Das war's dann für mich. Ich kann nie wieder gehen. Ich brach mir die Hand, habe kein Gefühl mehr in den Fingern." Er wolle aber seinem Angreifer vergeben, so zitiert die Huffpost den Mann aus Ghana (Artikel in italienischer Sprache).

Erfolgreicher, schwarzer, italienischer Anwalt: "Italien ist kein rassistisches Land"

Jerrys Anwalt Hilarry Sedu verdient sein Geld mit Migranten. Er ist ein erfolgreicher Anwalt in Italien. Er kam nach Italien aus Nigeria, als er ein Jahr alt war. Er meint, Italien sei kein rassistisches Land. Es sei jedoch schwierig, von den Italienern wirklich als einer der ihren akzeptiert zu werden: "Es heißt immer, man solle die Flüchtlinge integrieren. Aber was ist mit denen, die hier geboren sind, sie sind bereits italienisch sozialisiert, man muss ihnen die Möglichkeit geben, ihren Platz in der italienischen Gesellschaft auch einzunehmen, damit sie die Möglichkeiten haben, die die Italiener haben."

Lunaria: "Gewaltrhetorik in der Politik"

Die von der EU unterstützte Organisation Lunaria setzt sich für Integration und gegen Rassismus ein. Grazia Naletto meint, in Italien wehe jetzt, seit diese Regierung im Amt sei, ein anderer Wind: "Die Sprache der Politik ist voller Gewalt, aggressiv gegen Flüchtlinge, Asylanten und Roma. Dies kann zu feindlichem und eventuell gewaltsamen Verhalten gegen diese Gruppen führen."

Laut der Organisation Lunaria sei die fremdenfeindlich und rassistisch motivierte Gewalt im Jahr 2018 angestiegen. Innenminister Matteo Salvini und Wirtschaftsminister Luigi Di Maio sagten, dies sei falsch, es handle sich um eine Erfindung der Linken, meint Giorgia Orlandi von Euronews.

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