Erdgasstreit im Mittelmeer: Türkei schickt weiteres Bohrschiff

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Von Julika Herzog mit dpa
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Die Türkei hat auf der Suche nach Erdgas ein weiteres Schiff ins östliche Mittelmeer entsandt - und dürfte damit einen Konflikt mit Zypern und Griechenland weiter anheizen.

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Die Türkei hat auf der Suche nach Erdgas ein weiteres Schiff ins östliche Mittelmeer entsandt - und dürfte damit einen Konflikt mit Zypern und Griechenland weiter anheizen. Die «Yavuz», die am Donnerstag ausgelaufen ist, soll vor der Mittelmeerinsel Zypern bohren.

Dort arbeiten schon zwei weitere türkische Schiffe innerhalb der sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) von Zypern, wo Zypern das alleinige Recht zur wirtschaftlichen Ausbeutung von Ressourcen hat. Eines der türkischen Schiffe hat dort aber bereits Probebohrungen nach Erdgas vorgenommen.

"Das türkische Bohrschiff «Yavuz» segelt ins östliche Mittelmeer und wird ab Anfang Juli für drei Monate auf 3300 Meter Tiefe bohren", sagte der türkische Energieminister Fatih Dönmez. "Das Bohrloch Karpaz-1 wird in der Nähe der zyprischen Halbinsel Karpas entstehen."

"Wir warnen alle Akteure außerhalb der Region, die Kooperationen mit Zypern eingehen: Machen Sie sich keine Illusionen, die zu keinen Ergebnissen führen werden. Machen sie keine rechtswidrigen Pläne. Niemand wird die Türkei und die türkische Nation daran hindern, entschlossen ihren Weg zu gehen."

Der Konflikt zwischen Zypern und der Türkei um die reichen Erdgasvorkommen verschärft sich weiter. EU-Mitglied Zypern fordert nun neben einer klaren Verurteilung der türkischen Aktivitäten auch konkrete Sanktionen seitens der EU, zum Beispiel das Einfrieren aller Gespräche zur Erweiterung der Zollunion.

Die Türkei wehrt sich gegen die Kritik. Ihrer Meinung nach hat sie als Land mit der längsten Küste ebenfalls Anspruch auf die Meeresgegend.

Die Insel ist seit 1974 zweigeteilt: Im griechische Süden befindet sich die international anerkannte Republik Zypern, den türkischen Norden erkennt allein die Türkei als souveränen Staat an.

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